Eigene Kunst am Bau- Projekte stehen im Zentrum des Vortrags der Berliner Künstler Veronike Hinsberg und Olf Kreisel in der Kieler Stadtgalerie am 11. Juni. Ausgehend von „Leitung und Linie“, einer gemeinsam realisierten Plastik aus einhundert-zwanzig Metern Stahlrohr, die sie für die Hochschule für Technik und Wirtschaft in Berlin entwickelt haben, erläutern sie mit Hilfe von Bild- und Filmmaterial ihren künstlerischen Ansatz. „Kunst im öffentlichen Raum könnte dann wie ein Kristallisations-keimwirken, an dem sich eine Form anlagert. Oder wie ein Mittel, dass bestimmte Partikel anfärbt und sichtbar werden lässt. Kunst könnte auch ein Filter sein, der eine trübe Brühe klärt“, so Hinsberg.
VERONIKE HINSBERG UND OLF KREISEL arbeiten als bildende Künstler mit dem öffentlichen Raum, dem zwei-dimensionalen Raum des Zeichenblatts und Fiktionsraum der Theaterbühne. Beide leben in Berlin und realisierten mehrere Objekte im Öffentlichen Raum. 2012 errangen sie den 1. Preis mit der Stahlplastik »Leitung und Linie« im Kunst am Bau Wettbewerb für die HTW Berlin.
Mit der Vortragsreihe „BLOW UP – Über den möglichen Beitrag der Kunst zum Öffentlichen Raum“, werden Künstlerinnen und Künstler mit realisierten Arbeiten aus den letzten Jahren und /oder Wettbewerbserfolgen vorgestellt, die für die Diskussion in der BRD um zeitgenössische Konzepte für den Arbeitsbereich „Kunst im öffentlichen Raum“ eine besondere Bedeutung haben. Damit sollen Anstöße und Anregungen für den öffentlichen Diskurs in Kiel bzw. Schleswig-Holstein gegeben werden. Die Vortragsreihe startete im Sommer 2010. Sie wird moderiert von Arnold Dreyblatt (Muthesius Kunsthochschule) und Wolfgang Zeigerer (Stadtgalerie Kiel). Muthesius Kunsthochschule und Stadtgalerie Kiel setzen hiermit eine Diskussion in Gang, die an aktuellen Erfahrungen vor allem in Europa anknüpft und neue Wege zur Wahrnehmung und Nutzung des öffentlichen Raums aufzeigt. Die Reihe stellt die mediale, räumliche, kulturelle und soziale Komplexität von Künsten im öffentlichen Raum vor. Diese umfassen Eingriffe und Gestaltungen von Orten, Plätzen und Räumen, theatrale Inszenierungen, Sprach-Räume, Choreografien mit Stadt- und Landbewohnern, soziale und ökologische Projekte sowie sensuelle Anthropologie.
Die Reihe wird im Wintersemester 2015/2016 fortgesetzt.