Die „Kampfzone“ des öffentlichen Raums in Zürich beleuchtet Kurator und Beteiligter Christoph Doswald.
Zwischen 1945 und 1990 erfuhr Zürich eine regelrechte Stadtflucht und büßte rund 100’000 Bewohnerinnen und Bewohner ein. Seit dem Millenium wächst die Stadt in atemberaubendem Tempo. 2006 wurde die städtische Arbeitsgruppe für Kunst im öffentlichen Raum (AG KiöR) gegründet, um diese Entwicklung mit künstlerischen Strategien zu begleiten. In der Folge wurden von der AG KiöR, die seit 2009 unter dem Vorsitz des Kurators Christoph Doswald steht, eine Reihe von maßgeblichen Projekten, Wettbewerben und Ausstellungsformaten kreiert. Namentlich die Sommertriennale ART AND THE CITY (2012), die Volksabstimmung zum Nagelhaus von Thomas Demand und die kulturpolitische Debatte um den Hafenkran in der Züricher Altstadt haben die Thematik der Kunst im öffentlichen Raum beim breiten Publikum verankert.
Christoph Doswald, Kurator, Dozent und Publizist, lebt und arbeitet in Zürich. Seit 2009 Vorsitzender der Arbeitsgruppe Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Zürich. Viele Ausstellungen und Publikationen zur Kunst der Gegenwart (Double Face, The Story About Fashion and Art, JRP/Ringier, 2006; Press Art, Kunstmuseum St.Gallen/Museum der Moderne, Salzburg 2010; Wohin mit der Skulptur, JRP/Ringier 2011; ART AND THE CITY, A Public Art Project, Zürich 2012; ART ALTSTETTEN ALBISRIEDEN, Zürich 2015), tragen seine Handschrift.
Mit der Vortragsreihe „BLOW UP-Über den möglichen Beitrag der Kunst zum Öffentlichen Raum“, werden Künstlerinnen und Künstler mit realisierten Arbeiten aus den letzten Jahren und/oder Wettbewerbserfolgen vorgestellt, die für die Diskussion in der BRD um zeitgenössische Konzepte für den Arbeitsbereich „Kunst im öffentlichen Raum“ eine besondere Bedeutung haben. Damit sollen Anstöße und Anregungen für den öffentlichen Diskurs in Kiel bzw. Schleswig-Holstein gegeben werden. Die Vortragsreihe startete im Sommer 2010. Sie wird moderiert von Arnold Dreyblatt (Muthesius Kunsthochschule) und Wolfgang Zeigerer (Stadtgalerie Kiel). Muthesius Kunsthochschule und Stadtgalerie Kiel setzen hiermit eine Diskussion in Gang, die an aktuellen Erfahrungen vor allem in Europa anknüpft und neue Wege zur Wahrnehmung und Nutzung des öffentlichen Raums aufzeigt. Die Reihe stellt die mediale, räumliche, kulturelle und soziale Komplexität von Künsten im öffentlichen Raum vor. Diese umfassen Eingriffe und Gestaltungen von Orten, Plätzen und Räumen, theatrale Inszenierungen, Sprach-Räume, Choreografien mit Stadt- und Landbewohnern, soziale und ökologische Projekte sowie sensuelle Anthropologie.
Die Reihe wird am 14. Januar 2016 am gleichen Ort fortgesetzt mit einem Beitrag von Pablo Wendel, dem Mitbegründer von „Performance Electrics“ (Berlin) zu „Kunststrom für alle!“.
26. November 2015 um 19 Uhr – Eintritt frei!
In der Stadtgalerie Kiel, Andreas-Gayk-Straße 31, Kiel.
Infos: http://www.zuerich.ch/kioer