Zweimal gehörte sie schon zu den Kandidatinnen und Kandidaten, jetzt erhält die Kieler Künstlerin Constanze Vogt den 16. Gottfried-Brockmann-Preis der Landeshauptstadt Kiel. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis zur Förderung junger bildender Künstlerinnen und Künstler wurde anläßlich der Ausstellungseröffnung am 4. Dezember 2015 in der Stadtgalerie Kiel überreicht. Vogt und 14 weitere Künstlerinnen und Künstler (Jihae An, Yasmin Birkandan, Ying-Chih Chen, Ina Gajewski, Svetlana Grigorieva, Torben Laib, Yeongbin Lee, Maria Malmberg, Johanna Käthe Michel, Ioana Mitrea, Nilofar Rezai, Sabrina Schuppelius, Anne Steinhagen und Michael Struck) zeigen ihre Arbeiten bis zum 28. Februar 2016 in der Ausstellung „Gottfried Brockmann Preis 2015“ in der Stadtgalerie Kiel.
Preisträgerin Constanze Vogt studierte seit 2007 an der Muthesius Kunsthochschule und hat dort 2015 ihren Masterabschluss bei Prof. Oswald Egger und Prof. Arnold Dreyblatt gemacht. Bereits 2011 und 2013 gehörte sie zu den Kandidatinnen und Kandidaten des Gottfried-Brockmann-Preises.
In der Begründung der Jury zur Preisvergabe 2015 heißt es: „Die junge Kieler Künstlerin Constanze Vogt bewegt sich mit ihren Arbeiten zwischen den unterschiedlichen Medien. Ihre Bilder, Installationen, Objekte und Texte zeichnen sich durch eine reduzierte Materialwahl aus. Ephemere Materialien wie Papier, Sprache und Licht nutzt und bearbeitet Constanze Vogt für ihre Auseinandersetzung mit dem Thema der Zwischenräume. Der extensive und nahezu rituale Arbeitsprozess, mit dem sie das Material transformiert, ist in ihren Arbeiten deutlich sichtbar und erweitert die Objekte um einen performativen Charakter. Auf den ersten Blick äußerst selbstreferentiell, wirken sie wie eine Suche nach einer eigenen Sprache, die das Verhältnis von Text, Bild, Objekt und Körper in ein poetisches Licht rückt und austariert.“
Die besondere Kraft und Stärke der Arbeiten von Constanze Vogt, so die Jury, liege in genau dieser poetischen und stillen Sprache, mit der die Künstlerin Phänomene des Übergangs und der Transformation visualisiert. „Mit beständiger und ausdauernder Intensität bewegt sie sich exakt und genau an der Grenze von Sichtbarkeit und dem Unsichtbaren, wodurch ihre Arbeiten als bewusster und anachronistischer Kommentar zu einer immer lauter werdenden populären Bilderkultur zu sehen sind“, befand die Jury weiter.
www.stadtgalerie-kiel.de und www.kiel.de/kultur/stadtgalerie
Katalog „Gottfried Brockmann Preis 2015“ (12 Euro)
Foto: Nadine Weichsler