Unter dem Titel „Zeitkapsel – 26 Erinnerungen“ dokumentierten Studierende der Medienklasse von Prof. Arnold Dreyblatt der Muthesius Kunsthochschule das Ausstellungsprojekt „Zeitkapsel“ im historischen Anscharpark Kiel. Zur Buchpräsentation sprechen Mirjam Gläser von der Heinrich Böll Stiftung Schleswig-Holstein und Initiator Arnold Dreyblatt, Muthesius Kunsthochschule.

„Ich hatte schon von früheren Projekten her Erfahrungen damit, mit Kunststudierenden in historischen Räumen zu arbeiten, und habe dabei oft die Inspiration beobachtet, die solche „verlorenen“ Orte bieten können. Die verwitternden Mauern und verlassenen Räume schienen eine nicht-lineare Verbindung zu ihren früheren Bewohnern zu enthalten: ein Text, der vielleicht zu denen spricht, die bereit sind, zuzuhören.

Statt sich in die Erforschung bestimmter Personen und hier stattgefundener Ereignisse zu vertiefen, haben die Studierenden eine Vergangenheit „imaginiert“: Sie haben möglichen Schicksalen eine Stimme gegeben, indem sie der Kraft des Authentischen erlaubten, ihre Konstruktionen zu durchdringen und dem, was wir nicht wissen können, eine Form zu geben. Sie konnten alle vorhandenen Technologien nutzen, alte wie neue, und begaben sich in einen Prozess des Entdeckens, Entfernens, Einfügens, Veränderns und Gegenüberstellens.

Die daraus entstandene Ausstellung mit dem Titel „Zeitkapsel“ akzeptiert den eingefrorenen Zustand der Ruine als Ausgangspunkt. Christopher Woodwood schrieb über diese unterschiedlichen Herangehensweisen an den Zustand des Verfalls: „Der Künstler steht unausweichlich im Widerspruch zum Archäologen, in dessen Disziplin die verstreuten Steinfragmente Teile eines Puzzles oder Hinweise in einem Rätsel sind, zu dem es, wie in einem wissenschaftlichen Labor, nur eine Antwort gibt. Im Gegensatz dazu ist für den Künstler jede fantasievolle Antwort richtig, “ so Dreyblatt im Katalogtext.

Der ausführliche und reichbebilderte Band (ca. 140 S.) erscheint im Verlag der Muthesius Kunsthochschule und ist dort erhältlich.

Katalogpräsentation: 17.06.2015 um 17 Uhr, Ausstellung geöffnet 18. /19.06.2015 von 15-18 Uhr

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