Ausstellung von Piotr Nathan in der Reihe „den Ort verlassen“

BERLIN-WEEKLY
Ausstellungsreihe „den Ort verlassen“

DAS FENSTER / FRANK WAGNER GEWIDMET
PIOTR NATHAN 03.09.-18.09.2016
ERÖFFNUNG 02.09.2016 um 19:00 Uhr
FINISSAGE 16.09.2016 um 19:00 Uhr

Begleitend zur Ausstellungsreihe erscheint eine Publikation

Die Arbeit „Das Fenster“ von Piotr Nathan bildet den Abschluss der von Nina Venus kuratierten Ausstellungsreihe „den Ort verlassen“, die vom 17.06. – 19.09. 2016 insgesamt  fünf Positionen zu transformativen Prozessen vorstellt.

Das raumgreifende Gemälde „Das Fenster” ist dem kürzlich verstorbenen Berliner Kurator und engen Freund Piotr Nathans, Frank Wagner gewidmet.

Die Arbeit, die in den letzten vier Jahren entstanden ist, basiert zugleich auf einer malerischen und zeichnerischen Vorlage, die jeweils unabhängig voneinander entstanden sind, kleinformatig und intim. Die Entstehung der zeichnerischen Vorlage ist mit dem Prozess des Automatischen Schreibens, der „Ecriture Automatique“ zu vergleichen, einer Methode des unbewussten und unzensierten Aufzeichnens von Wahrnehmungen, Gedanken, Gefühlen und Reflexionen – weitgehend ohne Absichtlichkeit und Sinnkontrolle.Die Fantasiefarbformen der malerischen Vorlage entstanden ebenfalls in einem freien Bilderfluss und losgelösten Bewusstseinsstrom.

Beide Vorlagen sind in der Konzeption als Wandarbeit in ein Vielfaches ihres ursprünglichen Formates übertragen und vergrößert worden und verbinden sich auf besondere Art zu einem Bild, das sich wie ein visueller Text lesen lässt. Wie im vielschichtigen Werk Piotr Nathans, in dem sich Zeichnung, Malerei, Skulptur und Installation wesenhaft bedingen und verbinden, so greifen in dieser Arbeit Linie und Fläche ineinander und verbinden sich zu mehr als der Summe ihrer Teile. Wie um genau darauf hinzuweisen, ist das ganze Gemälde in Fragmente unterteilt. Die einzelnen Tafeln sind Bruchstücke eines Ganzen und erscheinen zugleich einzeln betrachtet, teilweise wie bewusst detailliert ausgearbeitete und eigenständige kleinste Einheiten.

„Das Fenster“ ist ein fragmentarischer visueller Text, der sich wie zu einem Sinnbild für das Ringen eines Menschen zwischen dem Wunsch und Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit als Individuum und seiner Sehnsucht nach Liebe, zwischenmenschlicher Nähe und enger Bindung zusammensetzt – und zugleich auseinanderfällt. Gegensätze verbinden sich, ziehen sich an und sind im Gegenteil des Gegenübers enthalten, sie lösen sich auf und werden doch zugleich definiert. Linie und Fläche umschlingen sich in dieser großen Arbeit, tänzeln umeinander, fließen ineinander, verschwimmen und stoßen sich ab wie Grenzen und ihre Überschreitungen, Struktur und Chaos, Freiheit und Unabhängigkeit.

Das Wandgemälde kann jederzeit den Ort verlassen, setzt sich inhaltlich und formell im Auge des Betrachters immer wieder neu zusammen, es befindet sich in permanenter Metamorphose, ist nicht im Sein angekommen sondern immer im Werden. Es wird immer spezifisch in den Raum gesetzt und erscheint in der Installation temporär, wie innehaltend im kurzfristig statischen Zustand einer unterbrochenen Bewegung. „Das Fenster“ ist eine strukturierte und zugleich amorphe Arbeit, deren einzelne Teile die Nahordnung zueinander  suchen und finden aber auch jederzeit über größere Raumbereiche ausbreitend ihre Fernordnung erhalten können. „Das Fenster“ ist wie eine Anleitung zum Phantasieren zu verstehen und lässt es offen, den realen Raum auf eine geistige Art zu verlassen. Es gewährt Einblick auf innere Orte und die Möglichkeit, sich selbst zu verlassen.

Nina Venus, August 2016

WWW.BERLIN-WEEKLY.COM
Linienstrasse 160
10115 Berlin


Ort: Berlin Weekly; Linienstraße 160, Berlin
Datum: Freitag, 02.09.2016 – Sonntag, 18.09.2016
Zeit: 19:00 – 23:00
02.09.2016

Im Fokus

Im Fokus

Übergeordnetes Ziel der Muthesius Kunsthochschule in Kiel ist es, durch künstlerisch-gestalterische Entwicklungs- und Forschungsvorhaben als Kristallisationspunkt für Arbeiten und geistige Auseinandersetzungen auf den Gebieten der Kunst, der Raumkonzeption und des Designs zu wirken. Die Muthesius Kunsthochschule in Kiel als einzige Kunsthochschule des Landes Schleswig-Holstein ist nicht nur ein Ort der Ermöglichung kulturell relevant werdender Biografien, sondern mit ihrem Projektstudium auch ein Ort besonderer Experimente und Realisierungen.
 Die Profile der Masterstudiengänge stellen teilweise in der Bundesrepublik einzigartige Studienangebote und Entwicklungsmöglichkeiten für Studierende dar.

„Im Zentrum der Muthesius Kunsthochschule steht die Kunst, das Künstlerische und das Gestalterische, das Schaffende und die Produktivität. Um diese Mitte bewegt sich auch das grundsätzliche Verhältnis von Theorie und Praxis. Dieses Wechselverhältnis ist ein permanenter Prozess, eine kreisende Bewegung um das von Kunst und Design ausgehaltene Zentrum. Es ist Freiraum nötig, um sich zu bewegen. Deshalb ist die erste Bedingung für Kunst und Design an unserer Hochschule Freiheit! Zum Studium an der Muthesius Kunsthochschule gehört der Wille, diese Freiheit zu nutzen, um zu einer ebenso kreativen wie produktiven Persönlichkeit heranzureifen. So können wir unseren Studierenden persönliche Biografien ermöglichen“, verspricht Präsident Dr. Arne Zerbst.

Rund 630 Studienplätze verteilen sich zurzeit auf die Studiengänge Freie Kunst, Freie Kunst Lehramt am Gymnasium, Raumstrategien, Kommunikationsdesign und Industriedesign.

FORSCHUNG UND PROJEKTE

Das Studium an der Muthesius Kunsthochschule ist projektorientiert. Studierende werden frühzeitig ermutigt, Erfahrungen mit realen Auftraggebern zu machen. Mit dem Zentrum für Medien wurde eine  interdisziplinär arbeitende Einrichtung geschaffen, die den Studierenden dabei helfen, ihre Projekte erfolgreich zu realisieren.
Durch die Teilnahme an Exzellenzclustern zählt die Muthesius Kunsthochschule zu jenen international sichtbaren und wettbewerbsfähigen Forschungseinrichtungen, die dazu beitragen, den Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken. Zahlreiche Kooperationspartner auf lokaler, nationaler wie internationaler Ebene schätzen an der Muthesius Kunsthochschule ihre interdisziplinäre Kursstruktur sowie das persönliche Klima mit Semesterstärken von maximal 20 Studierenden – eine hervorragende Basis für Diskurse mit Innovationspotential.

INTERNATIONALITÄT

Studierende und Lehrende setzen sich jedes Semester im Rahmen interdisziplinärer Workshop-Wochen und hochschulintern organisierter, öffentlicher Symposien mit nationalen und internationalen Positionen in Kunst und Design auseinander. Internationale Dozenten sind stets Bestandteil dieser Pflichtveranstaltungen. Aus über 30 Ländern der Welt kommen junge Menschen in Kiel zum Kunst- und Designstudium zusammen. Ihr Anteil an der Studierendenschaft beträgt 14 Prozent, Tendenz steigend. Damit liegt die Muthesius Kunsthochschule weit über dem Bundesdurchschnitt.

WEBLOGS DER LEHRGEBIETE

Um die Vielfalt der Muthesius Kunsthochschule darstellbar zu machen, gibt es neben den »offiziellen« Informationsseiten (die farbige Hälfte dieser Webseite) über 40 Weblogs (die weiße Hälfte dieser Webseite), die von den einzelnen Lehrgebieten selbst gepflegt aktualisiert werden.

Für ganz Eilige haben wir hier eine kurze Bookmarkliste zusammengestellt:
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Sommersemester 2025
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(Bitte informieren Sie sich über die Gleichstellungsarbeit auf der Website der Kommission für Gleichstellung und Diversität: E-Mail: gleichstellungskommission@muthesius.de.)