Kunstaktion „Grenzgang“ von Timo von Kriegstein und Sven Lütgen

 

Eine Kunstaktion von Timo von Kriegstein und Sven Lütgen, als offizieller Beitrag der altonale18 (Nordeutschlands größtes Kultur-und Stadtteilfest), genehmigt vom Bezirksamt Altona.

Wer darf rein? In einer Gesellschaft, die den Ausnahmezustand im Namen der Sicherheit als Normalität hinnimmt, in der persönliche Freiheit ausgespielt wird gegen anonyme ?Kontingente? von Menschen, und öffentlicher Raum kurzerhand zur Gefahrenzone erklärt wird, werden humanistische Werte gegenüber ökonomischen und politischen Interessen zunehmend verhandelbar. Timo von Kriegstein und Sven Lütgen haben sich mit ihrer Aktion GRENZGANG einen Ort ausgesucht, an dem spürbar ist, wie sensibel und umfunktionierbar Grenzen und Wegerechte sind.

HINTERGRUND
Der Elbtunnel nimmt eine ?Schlüsselfunktion im in­­­­­ternationalen Reise-und Güterverkehr mit Schleswig-Holstein und Skandinavien? (Wikipedia) ein. Er kreuzt die Elbe am westlichen Rand des Hamburger Hafens, dem drittgrößten Seehafen Europas. Das von Godber Nissen (u.a. Mitarbeiter von Albert Speer) entworfene Lüfterbauwerk Mitte markiert in seiner Funktion, seiner Ästhetik und seinem Kontrast zur Umgebung einen der ungewöhnlichsten Orte in Altona. Am idyllischen Elbufer zwischen dem Museumshafen und dem Oevelgönner Strand gelegen, passieren viele Elbspaziergänger den massiven Betonklotz, dessen Funktion sich nicht unmittelbar erschließt und der am ehesten an einen gesicherten Bunker, vom Wasser aus an eine Festungsanlage erinnert. Ins Bewusstsein gerückt, dass unter dem Gebäude der Elbtunnel verläuft, befindet sich dieser Ort am Kreuzungspunkt der zwei meistbefahrenen Wirtschaftstraßen Nordeuropas und repräsentiert damit Kontrollstützpunkt und Befestigungsanlage moderner Handels- und Verkehrswege. Gleichzeitig ist die mit Schutzgittern umrüstete und von Kameras bewachte Anlage wie die Öffnung eines riesigen, verzweigten Organsystems.

KONTEXT
Grenzen in Mitteleuropa waren lange Zeit kein Thema! Während es vor Mitte der achtziger Jahre üblich war, dass an Landesgrenzen in Europa mehr oder
weniger starke Kontrollen stattfanden, hatten sich die Grenzen durch die Schengen-Abkommen regelrecht in Luft aufgelöst. Durch die Konflikte in Syrien, Nordafrika und dem Nahen Osten und dem damit verbundenen Flüchtlingszustrom geraten die solange nicht beachteten Grenzen nun allerdings wieder in den Mittelpunkt europäischer Politik. Der Hamburger Hafen ist ein Knotenpunkt der Handels- und Reisewege und das Lüftungswerk eine Bastion mitten im zivilen Umfeld, das bei Komplikationen auch als Rettungsweg für den Elbtunnel fungiert, im zivilen Alltag aber ?schläft?. Hier finden, während nichts ahnende Strandgäste Sandburgen mit ihren Kindern bauen, Einschluss- und Ausschlussmechanismen unseres Gesellschaftssystems statt ? ein Umschlagsplatz für Waren jeder Art.

KONZEPT
Die oben beschriebenen Themenfelder (Transport, Zufahrtskontrollen, Überwachung) werden auf die Strandbesucher übertragen. Eine gespielte Security-Truppe (8 Personen) kontrolliert Zugänge und leitet und beobachtet den Fußgängerstrom. Wir schaffen öffentliche Aufmerksamkeit an diesem wichtigen Verkehrsknotenpunkt für gesellschaftliche Ausschliessungsmechanismen und für soziale Begegnungen (Security versus privater Strandbesucher).Wir konfrontieren die Besucher mit der Verunsicherung durch eine Grenzsituation, dessen Regeln nicht einsehbar sind. Eine Soundinstallation bettet die räumliche Situation ein.

Zeitlicher Ablauf:
Freitag, 08.07.: 15 h – 20 h.
Samstag, 09.07.: 15 h – 20 h.
Sonntag, 10.07.: 15 h -19 h.

Die künstlerische Intervention findet im Rahmen des künstlerischen Programms der Kunst altonale statt und wird von einer umfangreichen PR- und Öffentlichkeitsarbeit begleitet.
Kontakt: Tel.: +49 (0)40-42 90 39 44, kunst@altonale.de

Der Bedeutungshorizont der Arbeit bekommt nicht nur im Zusammenhang mit dem Thema Flucht eine gesellschaftspolitisch zunehmende Brisanz. Zu erinnern ist auch an die Geschichte der Stadt Altona, die nur durch ihre Weltoffenheit, gerade gegenüber Flüchtenden aller Art, zu einer florierenden Metropole heranwachsen konnte.

Link zum Programm

SVEN LÜTGEN
de Voß-Straße 9, 22767 Hamburg
Tel.: +49(0)40-89805688
mobil +49(0)177-3416202
www.sven-lütgen.de
www.musik-audiodesign.de
www.lütgen-bilder.de


Ort: altonale18; Elbtunnellüfter, Övelgönne/ Elbstrand, Hamburg
Datum: Freitag, 08.07.2016 – Sonntag, 10.07.2016
Zeit: 15:00 – 20:00
08.07.2016

Im Fokus

Im Fokus

Übergeordnetes Ziel der Muthesius Kunsthochschule in Kiel ist es, durch künstlerisch-gestalterische Entwicklungs- und Forschungsvorhaben als Kristallisationspunkt für Arbeiten und geistige Auseinandersetzungen auf den Gebieten der Kunst, der Raumkonzeption und des Designs zu wirken. Die Muthesius Kunsthochschule in Kiel als einzige Kunsthochschule des Landes Schleswig-Holstein ist nicht nur ein Ort der Ermöglichung kulturell relevant werdender Biografien, sondern mit ihrem Projektstudium auch ein Ort besonderer Experimente und Realisierungen.
 Die Profile der Masterstudiengänge stellen teilweise in der Bundesrepublik einzigartige Studienangebote und Entwicklungsmöglichkeiten für Studierende dar.

„Im Zentrum der Muthesius Kunsthochschule steht die Kunst, das Künstlerische und das Gestalterische, das Schaffende und die Produktivität. Um diese Mitte bewegt sich auch das grundsätzliche Verhältnis von Theorie und Praxis. Dieses Wechselverhältnis ist ein permanenter Prozess, eine kreisende Bewegung um das von Kunst und Design ausgehaltene Zentrum. Es ist Freiraum nötig, um sich zu bewegen. Deshalb ist die erste Bedingung für Kunst und Design an unserer Hochschule Freiheit! Zum Studium an der Muthesius Kunsthochschule gehört der Wille, diese Freiheit zu nutzen, um zu einer ebenso kreativen wie produktiven Persönlichkeit heranzureifen. So können wir unseren Studierenden persönliche Biografien ermöglichen“, verspricht Präsident Dr. Arne Zerbst.

Rund 630 Studienplätze verteilen sich zurzeit auf die Studiengänge Freie Kunst, Freie Kunst Lehramt am Gymnasium, Raumstrategien, Kommunikationsdesign und Industriedesign.

FORSCHUNG UND PROJEKTE

Das Studium an der Muthesius Kunsthochschule ist projektorientiert. Studierende werden frühzeitig ermutigt, Erfahrungen mit realen Auftraggebern zu machen. Mit dem Zentrum für Medien wurde eine  interdisziplinär arbeitende Einrichtung geschaffen, die den Studierenden dabei helfen, ihre Projekte erfolgreich zu realisieren.
Durch die Teilnahme an Exzellenzclustern zählt die Muthesius Kunsthochschule zu jenen international sichtbaren und wettbewerbsfähigen Forschungseinrichtungen, die dazu beitragen, den Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken. Zahlreiche Kooperationspartner auf lokaler, nationaler wie internationaler Ebene schätzen an der Muthesius Kunsthochschule ihre interdisziplinäre Kursstruktur sowie das persönliche Klima mit Semesterstärken von maximal 20 Studierenden – eine hervorragende Basis für Diskurse mit Innovationspotential.

INTERNATIONALITÄT

Studierende und Lehrende setzen sich jedes Semester im Rahmen interdisziplinärer Workshop-Wochen und hochschulintern organisierter, öffentlicher Symposien mit nationalen und internationalen Positionen in Kunst und Design auseinander. Internationale Dozenten sind stets Bestandteil dieser Pflichtveranstaltungen. Aus über 30 Ländern der Welt kommen junge Menschen in Kiel zum Kunst- und Designstudium zusammen. Ihr Anteil an der Studierendenschaft beträgt 14 Prozent, Tendenz steigend. Damit liegt die Muthesius Kunsthochschule weit über dem Bundesdurchschnitt.

WEBLOGS DER LEHRGEBIETE

Um die Vielfalt der Muthesius Kunsthochschule darstellbar zu machen, gibt es neben den »offiziellen« Informationsseiten (die farbige Hälfte dieser Webseite) über 40 Weblogs (die weiße Hälfte dieser Webseite), die von den einzelnen Lehrgebieten selbst gepflegt aktualisiert werden.

Für ganz Eilige haben wir hier eine kurze Bookmarkliste zusammengestellt:
Das digitale Vorlesungsverzeichnis
Who is who an der Muthesius
-Personenverzeichnis
Medienformationen für die Presse
Die Termine der Mappenberatung

Bibliothek (Katalog und Öffnungszeiten)

 

SEMESTERZEITEN

Sommersemester 2024
Semesterzeitraum: 01.04.2024 – 30.09.2024
Vorlesungszeit: 02.04.2024 – 19.07.2024

Wintersemester 2024/2025
Semesterzeitraum: 01.10.2024 – 31.03.2025
Vorlesungszeit: 14.10.2024 – 14.02.2025
(Unterrichtsfrei 21.12.2024 – 06.01.2025)

Sommersemester 2025
Semesterzeitraum: 01.04.2025 – 30.09.2025
Vorlesungszeit: 14.04.2025 – 25.07.2025

 

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Die Muthesius Kunsthochschule tritt entschieden für die Anerkennung und Akzeptanz jeglicher Identitätskonzepte (LGBTQIA*) jenseits von binärer Geschlechterordnung und Heterosexualität ein.
(Bitte informieren Sie sich über die Gleichstellungsarbeit auf der Website der Kommission für Gleichstellung und Diversität: E-Mail: gleichstellungskommission@muthesius.de.)