Neue Ausstellung im Mauer-Mahnmal des Bundestages:
Juliane Ebner – „Parallelverschiebung“
Dauer: 24.10. 2013 – 30.01.2014
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Der Eintritt ist frei.
Informationen während der Öffnungszeiten unter: 030 227 33888
Ort: Mauer-Mahnmal des Deutschen Bundestages
Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, Zugang von der Spreeufer-Promenade
Im Mauer-Mahnmal des Bundestages am Spreeufer eröffnete Bundestagspräsident a.D. Wolfgang Thierse die Ausstellung der Berliner Künstlerin Juliane Ebner „Parallelverschiebung“. Im Mittelpunkt der Präsentation stehen zwei Berliner Themen, die nur auf den ersten Blick keine Gemeinsamkeiten zu haben scheinen: der Mauerfall und Nofretete.
Einführung in die Ausstellung gibt Kristina Volke, stv. Kuratorin der Kunstsammlung im Deutschen Bundestag. Die Künstlerin wird anwesend sein.
„Erfahrungen der Wende eingearbeitet“
Wolfgang Thierse machte in seiner Rede deutlich, dass aus seiner Sicht das Mauer-Mahnmal als „deutsch-deutscher Erinnerungspunkt“ genau der richtige Ort für die Ausstellung ist. Ebners Werke würden die Mitarbeit des Betrachters fordern. Sei man dazu bereit, setze sich nach und nach Geschichte zusammen.
Die Figuren in ihren Zeichnungen etwa agierten nicht im luftleeren Raum. Vielmehr habe die Künstlerin die „Erfahrungen der Wende eingearbeitet“. Thierse verwies darauf, dass die 1970 in Stralsund geborene Juliane Ebner das Jahr 1989 „nicht nur als Zuschauerin, sondern als Demonstrantin auf der Straße erlebt hat“. Die Erfahrung des gesellschaftlichen und politischen Umbruchs habe ihre Arbeiten beeinflusst, sagte er.
„Das wunderbare Erlebnis, dass es eines Tages vorbei war“
Ebner ziehe den Betrachter in einen historisch bestimmten Erinnerungsraum hinein, lobte Kuratorin Volke. So gebe es Zeichnungen vieler Plätze in Ost-Berlin, die mit zeitgeschichtlich bekannten Szenen überlagert sind. Der Betrachter könne so die geschichtliche Entwicklung mit seinen eigenen Erfahrungen in Verbindung bringen. „Für jeden Betrachter entsteht so eine eigene – von eigenen Erfahrungen dominierte – Geschichte“, urteilte Volke. Dieses Angebot, durch Kunst Geschichte transparent zu machen, sei „aufregend und anregend zugleich“.
Sie sei glücklich, die Ausstellung machen zu dürfen, sagte die Künstlerin selbst. „Ganz besonders freut mich, dass es an diesem Ort ist“, betonte Juliane Ebner. Als sie 1970 geboren wurde habe die Mauer, von der ein Teil im Mahnmal zu sehen ist, schon neun Jahre gestanden und sollte noch weitere 19 Jahre stehen, in denen sie „ziemlich gut funktionierte“. Diese Zeit habe sie und ihre Generation ebenso geprägt, wie das wunderbare Erlebnis, „dass es eines Tages vorbei war“.
Verschiedene Aspekte einer Geschichte
Ebner zog einen Vergleich zwischen dem Ausstellungsort und ihren Werken. „Die Tatsache, heute an diesem Ort die Ausstellung zu eröffnen, funktioniert wie meine Bilder: Es überlagern sich verschiedene Aspekte einer Geschichte. Die Geschichte wird aber erst durch diese unterschiedlichen Aspekte zu dem, was sie ist“, sagte die in Berlin lebende Künstlerin.
Zeit: 11:00 – 17:00