Die Muthesius Kunsthochschule erhält für interaktives, digitales Poster zur Vermittlung von Forschungsthemen des Kieler Exzellenzclusters „Ozean der Zukunft“ den international renommierten Designpreis mit der Zusatzauszeichnung „Best of the Best“.
Das interaktive Wissenschaftsposter, das Kommunikationsdesigner der Muthesius Kunsthochschule aus Kiel und Meeresforscher aus dem Kieler Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ entwickelt haben, wurde heute mit dem international renommierten Designpreis „Red Dot“ des Designzentrums NRW ausgezeichnet. Die Red Dot-Jury vergab sogar die Auszeichnung „Best of the Best“ für höchste Gestaltungsqualität. Damit gehört das interaktive Wissenschaftsposter zu den Einsendungen, die eine internationale Jury durch ihre Einzigartigkeit besonders beeindruckt hat. Das interaktive Poster besteht aus einem 55 Zoll großen Touch-Monitor, der ähnlich einem riesigen Smartphone auf Fingerbewegungen reagiert.
„Die Auszeichnung macht uns sehr stolz. Das interaktive Wissenschaftsposter ist für uns ein herausragendes Beispiel im Zusammenspiel von Kommunikationsdesignern und Meeresforschern“, sagt Tom Duscher, Professor für interaktive Medien an der Muthesius Kunsthochschule Kiel. „Mit solch ausdrucksstarken Formaten wollen wir auch zukünftig neue Wege in der Vermittlung komplexer Forschungsthemen gehen. Der Red Dot-Award ist für uns Motivation und Ansporn zugleich, Forschung auf ungewöhnliche Art zu visualisieren.“
Rund ein Jahr lang hatten der Kommunikationsdesigner Konrad Rappaport und Meeresforscher aus dem Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ unter Federführung von Muthesius-Professor Tom Duscher an dem digitalen Wissenschaftsposter zum Thema „Untermeerische Hangrutschungen“ gearbeitet. Eine erste Version des Projekts „Next Generation Scientific Poster“ wurde im vergangenen Herbst auf einer internationalen Fachkonferenz präsentiert und seitdem weiterentwickelt. Heute ist das interaktive Wissenschaftsposter auf meereswissenschaftlichen Tagungen und öffentlichen Veranstaltungen weltweit im Einsatz.
„Untermeerische Hangrutschungen“ können unter anderem Tsunamis auslösen. Sie gehören bis heute zu den am meisten unterschätzten Naturgefahren und sind Gegenstand der Forschung im Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“. Die wissenschaftlichen Inhalte des Themas werden mit aufwändigen Grafiken, Filmsequenzen und Animationen dargestellt. Ziel des digitalen Posters ist eine grafisch kreative und gleichzeitig nachvollziehbare Art der Darstellung komplexer wissenschaftlicher Inhalte. Eine klare Strukturierung eines Themas gehörte ebenso zur Aufgabe der Kommunikationsdesigner wie ein verständliches Bedienerkonzept.
„Wir wollten das Poster so gestalten, dass der Betrachter selbst über die Tiefe der Information entscheiden kann“, sagt Entwickler und Kommunikationsdesigner Konrad Rappaport. Dabei gelang Rappaport der nicht ganz leichte Spagat, ein komplexes wissenschaftliches Thema auch für Laien verständlich aufzubereiten und gleichzeitig eine futuristische Optik mit interaktiven Elementen zu entwickeln. An der Entwicklung des wissenschaftlichen Posters beteiligt war ein ganzes Team an Spezialisten. Die technische Leitung hatte Christian Engler. Jonas Häutle und Hermann Hartung kümmerten sich um die technische Entwicklung. Fabian Heinitz um die Sprecheraufnahmen mit Louise Dölger. Die wissenschaftlichen Inhalte lieferten Dr. David Völker und Prof. Christian Berndt vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und Prof. Sebastian Krastel vom Institut für Geowissenschaften an der Uni Kiel.