Vortrag – Martin Seidel (Bonn)
Die Kunst am Bau steht im Zentrum eines Vortrags des Kunst-Publizisten Martin Seidel in der Kieler Stadtgalerie am 30. April.
Künstler und Künstlerverbände, Sachverständige, Architekten und Politiker diskutieren europaweit über Aufgaben und Möglichkeiten der „Kunst am Bau“. Die Investition von einem Prozentteil der Baukosten in Kunst bildet in vielen europäischen und amerikanischen Ländern einen wichtigen Beitrag zur Baukultur und zur Demokratisierung der Kunst. „Kunst am Bau“ ist eine Tradition mit Zukunft. Partizipative, interventionistische, temporäre und virtuelle künstlerische Ansätze, die die klassische Bindung der Kunst an die Architektur aufgeben, sind auf dem Vormarsch. Seidel spricht in seinem Vortrag über geschichtliche Voraussetzungen und Perspektiven der Kunst am Bau, deren Erscheinungsweisen und Ansprüche. Dabei diskutiert er auch deren Akzeptanzprobleme und die Frage nach einer idealtypischen „Kunst am Bau“.
Mit der Vortragsreihe „BLOW UP – Über den möglichen Beitrag der Kunst zum Öffentlichen Raum “, werden Künstlerinnen und Künstler mit realisierten Arbeiten aus den letzten Jahren und /oder Wettbewerbserfolgen vorgestellt, die für die Diskussion in der BRD um zeitgenössische Konzepte für den Arbeitsbereich „Kunst im öffentlichen Raum“ eine besondere Bedeutung haben. Damit sollen Anstöße und Anregungen für den öffentlichen Diskurs in Kiel bzw. Schleswig-Holstein gegeben werden. Die Vortragsreihe startete im Sommer 2010. Sie wird moderiert von Arnold Dreyblatt (Muthesius Kunsthochschule) und Wolfgang Zeigerer (Stadtgalerie Kiel). Muthesius Kunsthochschule und Stadtgalerie Kiel setzen hiermit eine Diskussion in Gang, die an aktuellen Erfahrungen vor allem in Europa anknüpft und neue Wege zur Wahrnehmung und Nutzung des öffentlichen Raums aufzeigt. Die Reihe stellt die mediale, räumliche, kulturelle und soziale Komplexität von Künsten im öffentlichen Raum vor. Diese umfassen Eingriffe und Gestaltungen von Orten, Plätzen und Räumen, theatrale Inszenierungen, Sprach-Räume, Choreografien mit Stadt- und Landbewohnern, soziale und ökologische Projekte sowie sensuelle Anthropologie.
Die Reihe wird fortgesetzt am 21. Mai 2015 mit einem Kieler Highlight: „Möglichkeitsraum Lessingbad – die künstlerische Zwischennutzung der Schwimmhalle am Lessingplatz in Kiel“. Der Akteure Rainer W. Ernst, Simon Kühl und Friederike Rückert präsentieren und diskutieren ihre Erfahrungen mit dem Lessingbad und stellen die neu erschienene Dokumentation vor.
30. April 2015 um 19 Uhr in der Stadtgalerie Kiel, Andreas-Gayk-Straße 31, Kiel. Eintritt frei!