Wir unterstützen diesen Aufruf für Demokratie und Solidarität, gegen Aggressivität und Populismus. Wir haben es mit einem Klimawechsel im Ton zu tun, mit einer Klimakatastrophe ganz eigener Art. Was gesagt wird, wird irgendwann in die Realität umgesetzt. Keine Macht dem demokratiefeindlichen Wort. Auch für die Sprache sollte gelten: Zero Waste!
Das Präsidium der Muthesius Kunsthochschule
Wissenschaft braucht freiheitliche Demokratie und Rechtstaatlichkeit
Statement des Präsidiums der Hochschulrektorenkonferenz (HRK)
Vor dem Hintergrund immer unverhohlener antidemokratischer Bestrebungen und damit verbundener Menschenverachtung betonen wir klar und eindeutig: Freiheitliche Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind die unverrückbaren Säulen unseres Landes und seiner Institutionen. Sie sind auch wesentliche Voraussetzung für die Existenz eines wettbewerbsfähigen und international kompatiblen deutschen Hochschulsystems.
Der umfassende rechtliche Schutz der Wissenschaftsfreiheit, wie ihn unser Grundgesetz vorsieht, ist die Basis für den Erfolg unserer Wissenschaft. Wissenschaftler:innen müssen Forschungsthemen frei wählen und bearbeiten können. Forschung und Lehre dürfen nicht zu politischen Zwecken instrumentalisiert werden. Nur so entfaltet Wissenschaft ihr ganzes Potenzial für Wirtschaft und Gesellschaft.
Auch der im Grundgesetz verbriefte rechtliche Schutz vor Diskriminierung in jeder Form ist ein Pfeiler unserer wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit. Die Vielfalt von internationalen Perspektiven und Hintergründen macht unsere Wissenschaft stark und trägt wesentlich zu ihrem Fortschritt bei. Wir sind stolz darauf und unterstützen ausdrücklich, dass an unseren Hochschulen Menschen aus aller Welt und mit den unterschiedlichsten Hintergründen studieren und arbeiten. Die Mitgliedshochschulen der HRK haben in ihrer langjährigen Kampagne „Weltoffene Hochschulen“ dazu vielfach erklärt und bekräftigt: Nur eine Hochschule, die international denkt und handelt, ist zukunfts- und wettbewerbsfähig. Ein offener und internationaler Campus und die internationale Mobilität von Lehrenden und Lernenden sind essenzielle Grundlagen für qualitätsvolles Lehren, Lernen und Forschen.
Die steigende Tendenz im öffentlichen und politischen Raum, den gesellschaftlichen Diskurs inhaltlich und tonal zu verändern, um Wissenschaftsfeindlichkeit, Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit, Rassismus, Intoleranz und auf Ausgrenzung fußende Ideen und Feindbilder zu normalisieren, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu zersetzen und das Vertrauen in die freiheitliche Demokratie zu untergraben, ist höchst alarmierend. Dem stellen wir uns als Präsidium der HRK klar entgegen. Jedes einzelne Mitglied unserer Hochschulen ist gefordert, für die Grundwerte unserer Verfassung einzutreten.
Gemeinsame Erklärung der Hochschulen des Landes Schleswig-Holstein
An unseren Hochschulen studieren, arbeiten und forschen Menschen aus zahlreichen Ländern dieser Erde. Gemeinsam gestalten wir den Wissenschaftsstandort Schleswig-Holstein und sind angewiesen auf die Vernetzung untereinander und mit anderen Hochschulen weltweit. Vielfalt ist ein wertvolles Gut, das wir bewahren möchten, und Offenheit ein Wert, für den wir einstehen.
Die Hochschulen des Landes Schleswig-Holstein verurteilen die Pläne rechtsextremer Kräfte, Millionen Menschen zu entrechten und zu deportieren. Diese Absichten sind ein Angriff auf unsere Demokratie, unsere Grundwerte, die Würde des Menschen. Sie stellen unsere freie Gesellschaft in Frage und sind eine unmittelbare Gefahr für unser friedliches und vielfältiges Miteinander. Null Toleranz für Intoleranz!
Die zahlreichen Demonstrationen der vergangenen Tage haben gezeigt, dass es in unserem Land eine immer größere Zahl von Menschen gibt, die das rassistische Menschenbild rechtsextremer Bewegungen nicht teilen. Diese Demonstrationen sind ein Zeichen gegen Hass und Hetze, Ausgrenzung und Diskriminierung, Faschismus und Rechtsextremismus sein. Es ist höchste Zeit, dass die demokratischen Kräfte des Landes ihre Stimme erheben und laut werden, um unsere Demokratie und freie Gesellschaft gegen diejenigen zu schützen, die sie einschränken oder zerstören wollen. Als demokratische Orte des Wissens bekunden auch wir unsere Solidarität öffentlich:
Die Hochschulen des Landes Schleswig-Holstein stehen Seite an Seite mit allen, die sich für Menschlichkeit, Respekt und ein solidarisches Miteinander einsetzen. Als Hochschulen des Landes heißen wir Menschen willkommen, – unabhängig von Hautfarbe, Glaubensrichtung, Geschlecht, sexueller Orientierung und Herkunft. An dieser Stelle verweisen wir auch auf die Erklärung der Hochschulrektorenkonferenz, die wir ausdrücklich unterstützen.
Lassen Sie uns Haltung zeigen für eine solidarische Gesellschaft, Meinungsvielfalt, Pluralismus und Diversität, und verteidigen wir gemeinsam unsere Demokratie!