Vortrag auf Einladung von Sven Lütgen (ZfM):

FELIX KUBIN

„Der mechanische Orpheus und die Mutter im Kühlschrank”
Hörspielexperimente zwischen Fiktion und Wirklichkeit

In seinem über 20jährigen Schaffen als Hörspielmacher hat Felix Kubin immer versucht, die Grenzen des Hörspiels neu auszuloten. Sei es in Adaptionen alter Klassiker, die mit elektrofuturistischen Popsongs angereichert werden; Versuchsanordnungen mit Mikrofonen, die bei laufendem Betrieb gekocht, zersägt oder verbrannt werden; oder vollkommen improvisierten Dialogen, die erst im Schnitt eine Dramaturgie erfahren: immer geht es darum, das Hörspiel als Gesamtkunstwerk zu betrachten, in dem Klang, Stimme, Text und Musik gleichwertige Ausdrucksmittel sind. Die künstliche Studiosituation ist dabei genau so interessant wie die schwer berechenbare dokumentarische Situation. Felix Kubin verwischt die Grenzen zwischen den Feldern, mischt spontan aus dem Leben Gegriffenes mit Konzeptionellem und versteht die Hörkunst als künstlerisches Spiel mit der grenzenlosen Vorstellungskraft der Zuhörer und Zuhörerinnen.

In seinem Vortrag wird er neben vielen Tonbeispielen auch Versuche der Live-Umsetzung von Hörspielen zeigen.
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Felix Kubin gehört zu den vielseitigsten Performern und Komponisten zeitgenössischer elektronischer Musik. In der Aufbruchstimmung der Home-Recording-Ära begann er mit 12 Jahren, seine ersten Tonexperimente auf einem 4-Spur-Gerät aufzunehmen. Danach breitete sich sein Universum kontinuierlich aus und umfasst heute futuristischen Pop, Hörspiele, elektroakustische Musik, Lecture Performances und Orchesterkompositionen.
Seit Anfang der 90er Jahre veröffentlichte er viele Alben und spielte weltweit Konzerte, darunter an renommierten Orten wie MoMA PS1, Sonar, Transmediale und CTM, Unsound, Wien Modern, Märzmusik, MIT Theatre Arts, Présences électroniques und Ars Electronica. Er bewegt sich zwischen Hoch- und Untergrundkultur, Clubs und Konzerthallen, denn sein Hauptinteresse gilt der Verschiebung von Kontexten und Erwartungen.
Neben diversen Auftragskompositionen für NDR das neue werk, das Internationale Musikfest Hamburg, Maerzmusik und Festival Borealis entwickelte Felix Kubin neue experimentelle Radioformate für den NDR, Kunstradio Wien und die DOCUMENTA 14.
Er betreibt das Plattenlabel Gagarin Records und ist Mitgründer des Festivals „papiripar“ für Pop | Kunst | Rotation.

Mittwoch, 31.Mai, 16:30 h
Kesselhaus
Muthesius Kunsthochschule