Nika Spalinger (Luzern)
Kunst und Öffentlichkeit: Kunst im interkulturellen Kontext
Der Vortrag fokussiert die Themen Reisen, die Beziehung von Eigenem und Fremden, von Individuum und Gemeinschaft und die Überlagerung von Vorstellungswelten und realer Welt, wie sie im Tourismus zu beobachten Sind. Spalinger hat sie in ihrer Kunstaktion “Nikas Travel Agency” reflektiert. Wo ein ständiger Kontakt zwischen eigener und fremder Kultur stattfindet, entsteht in der Überschneidung Interkultur. Interkultur geht von der grundsätzlichen Möglichkeit eines Austauschs zwischen verschiedenen Kulturen aus, basierend auf Gemeinsamkeiten, die alle Menschen verbinden. Sie ist die Basis für ein gleichberechtigtes und friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kulturen im urbanen städtischen Raum. Der urbane Kontext ermöglicht kulturelle und individuelle Entfaltung, er birgt aber ebenso die Gefahr der Vereinzelung und Verelendung.
In ihrem Vortrag geht Nika Spalinger von einem erweiterten Raum- und Kunstbegriff aus, bezieht sich auf öffentliche, halb öffentliche und auch mediale Räume. Diesen begegnet sie aus unterschiedlichen Perspektiven; als Künstlerin, Forschende, Lehrende und Vermittelnde. Im Zentrum stehen künstlerische Strategien der Kommunikation im interkulturellen Kontext: Bild, Raum und Sprachen – auch Körpersprache.
Prof. Nika Spalinger lebt in Zürich, arbeitet, forscht und unterrichtet als multimediale Künstlerin schwerpunktmäßig zu den Themen, Kunst im öffentlichen Raum, Interkulturalität, Tourismus, und Religion. Sie war in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland vertreten und realisierte eine Reihe von Kunstwerken im öffentlichen Raum. Seit 1996 arbeitet und lehrt sie auch an der Hochschule Luzern – Design & Kunst. In der Forschung initiierte sie das vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützte Forschungsprojekt Kunst&Tourismus (2005-2007) und leitete zusammen mit Silvia Henke das Forschungsprojekt Holyspace, Holyways zu Kunst und Religion (2008).
Mit der Vortragsreihe „BLOW-UP- zu den Künsten, die den öffentlichen Raum bespielen“, werden Künstlerinnen und Künstler mit realisierten Arbeiten aus den letzten Jahren und /oder Wettbewerbserfolgen vorgestellt, die für die Diskussion in der BRD um zeitgenössische Konzepte für den Arbeitsbereich „Kunst im öffentlichen Raum“ eine besondere Bedeutung haben. Damit sollen Anstöße und Anregungen für den öffentlichen Diskurs in Kiel bzw. Schleswig-Holstein gegeben werden. Die Vortragsreihe startete im Sommer 2010. Sie wird moderiert von Christiane Kruse und Wolfgang Zeigerer. Muthesius Kunsthochschule und Stadtgalerie Kiel setzen hiermit eine Diskussion in Gang, die an aktuellen Erfahrungen vor allem in Europa anknüpft und neue Wege zur Wahrnehmung und Nutzung des öffentlichen Raums aufzeigt. Die Reihe stellt die mediale, räumliche, kulturelle und soziale Komplexität von Künsten im öffentlichen Raum vor. Diese umfassen Eingriffe und Gestaltungen von Orten, Plätzen und Räumen, theatrale Inszenierungen, Sprach-Räume, Choreografien mit Stadt- und Landbewohnern, soziale und ökologische Projekte sowie sensuelle Anthropologie.
Die Reihe wird fortgesetzt am 15. Januar 2015 mit dem Vortrag von Sarah Linke (Rostock) zur „Offene Kunstwettbewerbe – ein Königsweg zur Kunst im Stadtraum?“. Am 22. Januar spricht Sophie Goltz aus Hamburg zum Projekt „Stadtkuratorin“.
27. November 2014 um 19 Uhr
in der Stadtgalerie Kiel
Andreas-Gayk-Straße 31, Kiel.
Eintritt frei!