Noch bis zum 12.9.2021 ist die Ausstellung im Hamburger Ernst-Barlch-Haus zu sehen!
Sind Spechte die Bildhauer unter den Vögeln? Die Künstlerin Elisabeth Wagner, Professorin an der Muthesius Kunsthochschule Kiel, stellt mit ihrer Bildhauereiklasse im Ernst Barlach Haus, Hamburg, aus .
Zwischen Aquarellmalerei und Zementskulptur, Audiotapes und Zimmerpflanzen steckt der Parcours ein weites Feld heutiger Bildhauerei ab: ideenreich, überraschend und gewitzt, materialbetont und mit Sinn für Übersinnliches – Kontaktaufnahmen mit Barlach nicht ausgeschlossen!
Neben der Verlängerung der Ausstellung bis zum 12. September wird auch die Außenfläche mit einbezogen. In einer eigenständigen Gemeinschaftsarbeit von Sander Schaper, Fidelia Scherflein, Larah Stieper, Nikola Hausen ist eine Litfasssäule erstellt worden, die in einem zweiwöchigen Rhythmus mit neuen Palakaten ausgestattet wird. Den Anfang macht ein Plakat von Nikola Hausen, die in ihrer Arbeit „Fill In“ die Formen der Säule und des Ernst Barlach Museumsgebäudes aufgreift und miteinander agieren läßt.
Zu sehen sind Werke von Gamze Arslan, Nora Berndt, Leandra Bigale, Melina Bigale, Hannah Bohnen, Côme Ferasse, Lisa Friedrichs-Dachale, Nikolai Renée Goldmann, Ana Gomez, Nikola Hausen, Max Holzer, Annemarie Jessen, Lisa Karnauke, Benedikt Lübcke, Sanna Maier, Lilian Nachtigall, Anne Nitzpan, Fidelia Schäftlein, Sander Schaper, Constantin Schröder, Oskar Schroeder, Regine Schulz, Larah Stieper, Alina Studt, Elisabeth Wagner und Marissa Wittenhagen.
Ein Katalog, der die Ausstellung ausführlich dokumentiert, ist in der Pressestelle der Muthesius Kunsthochschule erhältlich. Die Ausstellung dauert bis 12. September 2021.
Ort: ERNST BARLACH HAUS, Stiftung Hermann F. Reemtsma, Jenischpark Baron-Voght-Straße 50a, 22609 Hamburg
Die Plakate der Litfaßsäule in chronologischer Reihenfolge:
„Digi-log“
von Max Holzer
Instagram ist die Plakat-Plattform unserer Generation. Diese Plakatierung besteht aus abgezeichneten Instagram-Beiträgen von Mitgliedern der Bildhauereiklasse.
„Auflösung“
von Gamze Arslan
Verschiedene orientalische Teppiche sind überlappend angelegt und verpixelt, sodass der Betrachter zwar aus der Ferne die Teppiche als einzelne zu erkennen glaubt, diese sich jedoch beim Nähertreten zunehmend zu quadratischen Farbfeldern minimieren. Die Pixel lösen das Muster auf und erschaffen eine neue Anordnung des gesamten Farbgeflechts.
„Fill-in“
Die Formen auf der Säule orientieren sich am Umriss des Barlach Hauses. Es ergibt sich ein Wechselspiel zwischen der positiv und negativ Form des Gebäudes. Aus den Zwischenräumen der Formen ergeben sich neue Flächen und Formen auf der Säule, je nach Standort und Blickwinkel. Die Farben reagieren auf die weiße Außenfassade des Barlach Hauses und die weiße Plakatfläche der Litfaßsäule.
Plakat
von Lisa Friedrichs-Dachale
„Wahrgenommen“
von Fidelia Schäftlein
Das Plakat ist ortsgebunden und stellt, angelehnt an Google Street View Aufnahmen, den Umraum gespiegelt und verzerrt dar. Ein Vergleich des Plakats mit dem Außenraum wird provoziert. Dadurch wird der Betrachter dazu geleitet bewusster wahrzunehmen und zwischen Abbildung und Wirklichkeit zu differenzieren.
IONISCH
Plakat von Nora Berndt
„Stand der Dinge“
von Lilian Nachtigall
Vergrößerte Zeitungsausschnitte der Zeit, FAZ und SZ. Die Zeitungsausschnitte beziehen sich auf das Studieren, das Dranbleiben, das Sehen und Beobachten, das Scheitern und auf Dinge, die einem bei der künstlerischen Arbeit so widerfahren können.
„Rundtörn“
Plakat Hannah Bohnen
„Ausstieg“
Plakat Alina Studt
Mehrere Körperteile suchen sich kraftvoll ihren Weg aus der Säule. Es entsteht die Illusion, dass sie auf den Betrachter zukommen.
Weitere Aktionen:
Spechte (Remix), April 2021 – Audiovisuelle Performance im Ernst Barlach Haus