Landeshauptstadt erhält Zentrum für Wissenschaftskommunikationsforschung

Im Kiel Science Communication Network (KSCN) wollen künftig verschiedene Partner aus Forschung, Design und Praxis gemeinsam Gesundheitsthemen visualisieren. © Christian Urban, Universität Kiel

Kieler Verbundprojekt bringt Forschung, Design und Praxis zur Visualisierung von Gesundheitsthemen zusammen

Wissenschaftliche Erkenntnisse verständlich und wirkungsvoll mit der Öffentlichkeit teilen – das zu erforschen ist das Ziel des neuen Zentrums für Wissenschaftskommunikationsforschung in Kiel. Dabei setzen die Beteiligten auf einen interdisziplinären Verbund, der die fachliche Expertise der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) sowie der Muthesius Kunsthochschule (MKH) unter dem Dach des Kiel Science Communication Network (KSCN) bündelt. Das Netzwerk will untersuchen, wie sich komplexe Informationen greifbar visualisieren lassen, und zusammen mit Bürgerinnen und Bürgern zielgruppengerechte neue Formate entwickeln, zunächst zu Gesundheitsthemen. Gefördert wird das Verbundprojekt in den kommenden fünf Jahren von der Volkswagenstiftung mit rund vier Millionen Euro. Praxispartner sind der Norddeutsche Rundfunk (NDR), die Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft, der Videokanal Kurzgesagt, opencampus sowie die Stadt Kiel.

Ziel des KSCN ist es, neue Ansätze für die Wissenschaftskommunikation zu entwickeln, die sich auf die Visualisierung von Informationen und deren Wahrnehmung konzentrieren. Der inhaltliche Fokus liegt dabei auf Themen aus den Lebenswissenschaften und der Medizin. „Nicht zuletzt die aktuelle Pandemielage hat gezeigt, dass Fragen aus diesem Bereich immer auch mit starken emotionalen Reaktionen, Angst und Misstrauen einhergehen“, erklärt Professor Hinrich Schulenburg, Mitglied im Forschungsschwerpunkt Kiel Life Science (KLS) der CAU. „Der Themenkomplex Gesundheit baut eine großartige Brücke zwischen den Kieler Forschungsschwerpunkten und den Fragen der Bevölkerung. Mithilfe von Visualisierungen kann es gelingen, die Komplexität wissenschaftlicher Inhalte einem breiten Publikum zugänglich zu machen.“ CAU-Präsidentin Professorin Simone Fulda ergänzt: „Die Kieler Universität zeichnet sich durch eine exzellente trans- und interdisziplinäre Forschung aus. Ich freue mich im Besonderen darüber, dass das KSCN in seiner Arbeit alle CAU-Forschungsschwerpunkte einbindet. So wollen wir gemeinsam mit allen Partnerinnen und Partnern auch die Kieler Wissenschaftskommunikation auf die nächste Stufe der Exzellenz heben.“

Um dies zu erreichen verfolgt das Netzwerk einen Ansatz, der alle beteiligten Akteurinnen und Akteure sowie Interessengruppen systematisch in den Prozess einbezieht. Das Design der visuellen Darstellungen im KSCN wird gemeinsam entwickelt von Fachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, Medien- und Informationsdesignenden, Forschenden der Wissenschaftskommunikation sowie Partnerinnen und Partnern aus der Praxis.

„Durch diese Zusammenarbeit wird sichergestellt, dass unsere Entwürfe fundiert, innovativ und praxisnah zugleich sind“, so Professor Tom Duscher von der Muthesius Kunsthochschule. „In einem zweiten Schritt testen fachfremde Nutzerinnen und Nutzer aus der Öffentlichkeit und dem Bildungsbereich die Visualisierungen. So erhält die Zielgruppe eine aktive Stimme und wir können ihre Fragestellungen und Erfahrungen bereits sehr früh im Prozess optimal einbeziehen.“ Neben etablierten Einrichtungen wie dem Muthesius Transferpark stellt die Kunsthochschule dafür auch die künstlerischen und kreativen Ressourcen zur Verfügung. Basierend auf der Zusammenarbeit im KSCN soll ein neuer Master-Schwerpunkt für visuelle Wissenschaftskommunikation eingeführt werden, wie MKH-Präsident Dr. Arne Zerbst berichtet: „Wir freuen uns, dass wir mit der Einrichtung des neuen Schwerpunkts dazu beitragen können, Karrierewege in diesem Bereich zu inspirieren.“

Langjährige Expertise vom IPN, beispielsweise aus der Arbeit im Kiel Science Outreach Campus (KiSOC), ergänzt das Netzwerk in den Bereichen Wissenschaftskommunikationsforschung, Bildungsforschung und Psychologie. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Beforschung der emotionalen Wirkung von Visualisierungen sowie auf der Einbindung und Förderung der nächsten Wissenschaftsgeneration und der allgemeinen Öffentlichkeit. So sollen Nachwuchsforscherinnen und -forscher in interdisziplinären Workshops beispielsweise das Handwerkszeug zum Erstellen von Visualisierungen erlernen und ein Verständnis dafür entwickeln, wie Wissenschaft erfolgreich vermittelt werden kann. „Wir wollen nicht nur herausfinden, welche Kommunikationsmaßnahmen für unterschiedliche Zielgruppen besonders gut funktionieren, insbesondere mit Blick auf die emotionale Komponente. Uns ist es außerdem wichtig, angehende Forscherinnen und Forscher für die Wissenschaftskommunikation zu sensibilisieren“, so Professorin Ilka Parchmann, Sprecherin der Forschungslinie Wissenschaftskommunikation und Talentförderung am IPN. Daraus ergeben sich für die Forschenden auch neue Karriereoptionen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft. „Ein weiteres Anliegen von uns ist es, auch Personen, die sonst nur wenig mit Wissenschaftskommunikation in Berührung kommen, über Mitmach-Formate wie beispielsweise interaktive Ausstellungen oder Pop-up-Veranstaltungen in der Kieler Innenstadt anzusprechen.“

Professor Dr. Olaf Köller, wissenschaftlicher Direktor am IPN, betont, dass mit dem Kiel Science Communication Network übergreifende Strukturen geschaffen, ausgebaut und langfristig verstetigt werden sollen. Hierzu haben sich die beteiligten Institutionen verpflichtet und auch die Landeshauptstadt unterstützt dieses Vorhaben. „Kiel ist ein wichtiger Forschungsstandort mit internationalen Spitzenforscherinnen und Spitzenforschern“, so Oberbürgermeister Ulf Kämpfer. Die Gesellschaft über wissenschaftliche Ergebnisse zu informieren und in die Wissenschaft einzubinden, ist eine langfristige Aufgabe, die wir als Stadt sehr gerne unterstützen.“

Das Kiel Science Communication Network (KSCN) wird als eines von deutschlandweit vier Konsortien über einen Zeitraum von fünf Jahren in der Förderlinie „Wissenschaftskommunikation hoch drei – Zentren für Wissenschaftskommunikationsforschung“ gefördert. Beteiligte Institutionen sind das Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN, Professor Dr. Ilka Parchmann, Dr. Carolin Enzingmüller, Dr. Friederike Hendriks, Dr. Melanie Keller), die Muthesius Kunsthochschule (MHK, Prof. Tom Duscher) und die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU, Professor Hinrich Schulenburg). Praxispartner sind der Norddeutsche Rundfunk (NDR), Spektrum der Wissenschaft, der Videokanal Kurzgesagt, opencampus sowie die Stadt Kiel. Darüber hinaus unterstützen Research Fellows sowie international ausgewiesene Expertinnen und Experten der Wissenschaftskommunikation das Netzwerk.

Bild: Im Kiel Science Communication Network (KSCN) wollen künftig verschiedene Partner aus Forschung, Design und Praxis gemeinsam Gesundheitsthemen visualisieren.
© Christian Urban, Universität Kiel

30.06.2021 ,

Im Fokus

Im Fokus

Übergeordnetes Ziel der Muthesius Kunsthochschule in Kiel ist es, durch künstlerisch-gestalterische Entwicklungs- und Forschungsvorhaben als Kristallisationspunkt für Arbeiten und geistige Auseinandersetzungen auf den Gebieten der Kunst, der Raumkonzeption und des Designs zu wirken. Die Muthesius Kunsthochschule in Kiel als einzige Kunsthochschule des Landes Schleswig-Holstein ist nicht nur ein Ort der Ermöglichung kulturell relevant werdender Biografien, sondern mit ihrem Projektstudium auch ein Ort besonderer Experimente und Realisierungen.
 Die Profile der Masterstudiengänge stellen teilweise in der Bundesrepublik einzigartige Studienangebote und Entwicklungsmöglichkeiten für Studierende dar.

„Im Zentrum der Muthesius Kunsthochschule steht die Kunst, das Künstlerische und das Gestalterische, das Schaffende und die Produktivität. Um diese Mitte bewegt sich auch das grundsätzliche Verhältnis von Theorie und Praxis. Dieses Wechselverhältnis ist ein permanenter Prozess, eine kreisende Bewegung um das von Kunst und Design ausgehaltene Zentrum. Es ist Freiraum nötig, um sich zu bewegen. Deshalb ist die erste Bedingung für Kunst und Design an unserer Hochschule Freiheit! Zum Studium an der Muthesius Kunsthochschule gehört der Wille, diese Freiheit zu nutzen, um zu einer ebenso kreativen wie produktiven Persönlichkeit heranzureifen. So können wir unseren Studierenden persönliche Biografien ermöglichen“, verspricht Präsident Dr. Arne Zerbst.

Rund 630 Studienplätze verteilen sich zurzeit auf die Studiengänge Freie Kunst, Freie Kunst Lehramt am Gymnasium, Raumstrategien, Kommunikationsdesign und Industriedesign.

FORSCHUNG UND PROJEKTE

Das Studium an der Muthesius Kunsthochschule ist projektorientiert. Studierende werden frühzeitig ermutigt, Erfahrungen mit realen Auftraggebern zu machen. Mit dem Zentrum für Medien wurde eine  interdisziplinär arbeitende Einrichtung geschaffen, die den Studierenden dabei helfen, ihre Projekte erfolgreich zu realisieren.
Durch die Teilnahme an Exzellenzclustern zählt die Muthesius Kunsthochschule zu jenen international sichtbaren und wettbewerbsfähigen Forschungseinrichtungen, die dazu beitragen, den Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken. Zahlreiche Kooperationspartner auf lokaler, nationaler wie internationaler Ebene schätzen an der Muthesius Kunsthochschule ihre interdisziplinäre Kursstruktur sowie das persönliche Klima mit Semesterstärken von maximal 20 Studierenden – eine hervorragende Basis für Diskurse mit Innovationspotential.

INTERNATIONALITÄT

Studierende und Lehrende setzen sich jedes Semester im Rahmen interdisziplinärer Workshop-Wochen und hochschulintern organisierter, öffentlicher Symposien mit nationalen und internationalen Positionen in Kunst und Design auseinander. Internationale Dozenten sind stets Bestandteil dieser Pflichtveranstaltungen. Aus über 30 Ländern der Welt kommen junge Menschen in Kiel zum Kunst- und Designstudium zusammen. Ihr Anteil an der Studierendenschaft beträgt 14 Prozent, Tendenz steigend. Damit liegt die Muthesius Kunsthochschule weit über dem Bundesdurchschnitt.

WEBLOGS DER LEHRGEBIETE

Um die Vielfalt der Muthesius Kunsthochschule darstellbar zu machen, gibt es neben den »offiziellen« Informationsseiten (die farbige Hälfte dieser Webseite) über 40 Weblogs (die weiße Hälfte dieser Webseite), die von den einzelnen Lehrgebieten selbst gepflegt aktualisiert werden.

Für ganz Eilige haben wir hier eine kurze Bookmarkliste zusammengestellt:
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SEMESTERZEITEN

Sommersemester 2024
Semesterzeitraum: 01.04.2024 – 30.09.2024
Vorlesungszeit: 02.04.2024 – 19.07.2024

Wintersemester 2024/2025
Semesterzeitraum: 01.10.2024 – 31.03.2025
Vorlesungszeit: 14.10.2024 – 14.02.2025
(Unterrichtsfrei 21.12.2024 – 06.01.2025)

Sommersemester 2025
Semesterzeitraum: 01.04.2025 – 30.09.2025
Vorlesungszeit: 14.04.2025 – 25.07.2025

 

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Die Muthesius Kunsthochschule tritt entschieden für die Anerkennung und Akzeptanz jeglicher Identitätskonzepte (LGBTQIA*) jenseits von binärer Geschlechterordnung und Heterosexualität ein.
(Bitte informieren Sie sich über die Gleichstellungsarbeit auf der Website der Kommission für Gleichstellung und Diversität: E-Mail: gleichstellungskommission@muthesius.de.)