Mit The world is not enough but it is such a perfect place to start, my love präsentiert die Muthesius Kunsthochschule eine thematische Ausstellung der Klassen Interdisziplinäre künstlerische Praxis, Almut Linde, und Malerei, Antje Majewski, kuratiert von Sven Christian Schuch. Sie wird im Brunswiker Pavillon gezeigt.
Welches Potenzial hat die Kunst, gesellschaftliche, ökologische und sozioökonomische Themen zu verhandeln? Wie kann Kunst gezielt einen Beitrag leisten, Problematiken zu erkennen, zu thematisieren, sinnlich-ästhetisch erfahrbar zu machen? Wie eine Zukunft zeichnen, die sich den Aufgaben der Zeit stellt, die wegweisend und vorwärtsgewandt agiert?
Die drohende Klimakatastrophe, die weitreichenden Folgen der anhaltenden Covid-19-Pandemie und die zunehmende Gefährdung der Demokratien weltweit sind die großen Herausforderungen einer jungen Generation.
Der Titel der Ausstellung ist dem Titelsong der amerikanischen Band Garbage für den gleichnamigen James-Bond-Film aus dem Jahr 1999 entlehnt und ist damit teilweise älter als die ausstellenden Künstler:innen. Aus heutiger Sicht entspringt er einem fast naiven Verständnis der Welt und markiert ganz deutlich die Verwerfungslinie der Generationen in Bezug auf Themen wie Klima- und Umweltschutz, genderspezifische Hierarchisierungen und stereotype Feindbilder einer in simple politische Systeme aufgeteilten Weltordnung. Aus diesem Kontext befreit, versprüht der Titel eine positive Grundstimmung in Anbetracht des Bewusstseins, dass die Welt nie genug ist, aber dennoch immer der beste Ort für einen Neuanfang.
Gerade in einer Zeit, in der in Social-Media-Blasen kommuniziert wird, in der Fronten verhärtet und Meinungen durch ständige Wiederholungen von Phrasen in Bewegungsstarre zementiert erscheinen – so die These –, liefert Kunst die entscheidende Stellschraube, Erkenntnisse außerhalb gängiger Muster und Kommunikationsverhalten zu ermöglichen, den Diskurs voranzutreiben und damit Gesellschaft flexibel zu halten. Sie hilft, Haltung zu schulen und Differenzen auszuhalten.
Anlass zu dieser spezifischen Thematik ist unter anderem das Symposium Let’s get Sustainable: Art, Design and Architecture, das fachübergreifend konzipiert worden ist und von Mittwoch, 26., bis Freitag, 28. Januar, digital stattfindet (Anmeldung unter forum@muthesius.de).
Die Daten der Ausstellung auf einen Blick:
Eine Ausstellung der Klassen Interdisziplinäre künstlerische Praxis, Almut Linde, und Malerei, Antje Majewski, der Muthesius Kunsthochschule
Künstlerinnen und Künstler Charlotte Bunse, Gabriela Lima da Cunha, Paola Donato Castillo, Marie Mausolf, Jo Anneke Mückel, Lasse Müller, Anna Ruscher, Janna Schnoor, Aleksandra Skorupka, Larah Theresa Stieper, Dorothee Wenzel, Helena Wolter
Kurator Sven Christian Schuch
Grafische Gestaltung Lisa Semrau & May-Brit Wussow
Ausstellungsdauer 26. Januar bis 13. Februar
Öffnungszeiten dienstags bis donnerstags 10 bis 17 Uhr, freitags bis sonntags 11 bis 16 Uhr
Vernissage Dienstag, 25. Januar, 18 bis 20 Uhr – der Einlass erfolgt nach der 2G-Regel gemäß der Corona-Landesverordnung. Für den Aufenthalt in den Innenräumen ist eine medizinische Mund-Nasen-Maske verpflichtend.
Finissage und Kuratorenführung Sonntag, 13. Februar, 14 Uhr. Um Anmeldung unter schuch@muthesius.de wird gebeten.
Ausstellungsort Brunswiker Pavillon, Brunswiker Str. 13, 24105 Kiel
Weiterführende Termine Symposium „Let’s get Sustainable: Art, Design, and Architecture“, bis 28. Januar: Teilnahme nur digital, Information: https://muthesius-kunsthochschule.de/2022/01/13/lets-get-sustainable-art-design-and-architecture/;