
Elise Breitsprecher, die an der Muthesius Kunsthochschule derzeit Freie Kunst bei Professorin Kerstin Abraham studiert, erhält einen der drei Preise im Kunstwettbewerb der Nordkirche. Gemeinsam mit Sarah Nadge aus Eutin hat sich die Kielerin mit einer Fotoserie am Wettbewerb des Pädagogisch-Theologischen Instituts Kunst und Kirche – „Kulturhimmel“ – beteiligt. Ihre Auszeichnung ist mit 1.000 Euro dotiert.
„Ich bin sehr dankbar und der Preis ermutigt mich im weiteren künstlerischen Schaffen“, sagt Elise Breitsprecher, die 1990 in Karlsburg geboren wurde und zunächst in Merseburg Kultur- und Medienpädagogik studiert hat. Über die Auszeichnung freut sie sich sehr. Ausgehend vom Wettbewerbsmotto „aus_HALTEN“ haben sich die Kunststudentin und die Tanzpädagogin die Fragen gestellt: Was heißt es, haltlos zu sein? Wie lässt sich in einer derart existenziellen Situation wie der Pandemie überhaupt Halt finden?
Als Antworten darauf haben sie in einer leerstehenden Wohnung mit analoger Kamera verschiedene Haltungen einer Person inszeniert, die sich stellvertretend in einer solchen Situation befindet. Diese Haltungen haben sie mehrfach belichtet – als Mittel, um unvorhergesehene Beziehungen von Raum und Figuren zu erzeugen. „Wie die Überlagerungen Figuren und Räume miteinander interagieren lassen, darin besteht die Zufälligkeit der Mehrfachbelichtung. So kann man sich dann selbst in verschiedene Stellungen und Perspektiven hineinversetzten“, sagt Elise Breitsprecher.
Auch der mit 500 Euro dotierte Sonderpreis der Jury geht an Kieler Künstlerinnen: das „büro für nichtlineares denken“ von Chili Seitz und Ute Diez. Sie haben eine Lichtinstallation mit dem Titel „Gemeinsam“ konzipiert. Ute Diez ist Lehrbeauftragte für Freie Zeichnung und Grafik an der Muthesius Kunsthochschule, darüber hinaus leitet sie das Projekt „Kunst hoch Schule“, das Schulen mit der Muthesius Kunsthochschule verbindet. Gemeinsam mit der ebenfalls freischaffenden Künstlerin Chili Seitz – auch sie ist Absolventin der Muthesius Kunsthochschule – erarbeitet sie im „büro für nichtlineares denken“ künstlerische Strategien, die Bezüge zur Gesellschaft und zum Alltäglichen suchen.
Ihr Konzept für die LED-Lichtinstallation „Gemeinsam“ basiert auf einem Bewegungsmelder, der je nach Bewegungen der Betrachtenden die einzelnen Wortbestandteile in unterschiedlichen Sinnzusammenhängen verändert. Die Lichtskulptur soll rund 85 Zentimeter hoch und 3,60 Meter lang sein und gemeinsam mit der Nordkirche umgesetzt werden.
Am Wettbewerb der Nordkirche haben sich rund 40 Künstlerinnen und Künstler aus Norddeutschland mit Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen, Videos oder Audiofiles beteiligt. Die Jury besteht aus Künstlerinnen, Künstlern und Vertretern der Nordkirche.
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