Das gemeinsame Projekt „CAPTN Vaiaro“ von Studierenden der Muthesius Kunsthochschule und der Christian-Albrechts-Universität (CAU) ist in Berlin mit dem „German Innovation Award 22“ ausgezeichnet worden: In der Kategorie „Aviation, Maritime & Railway Technologies“ hat die Idee der autonomen Fähre über die Kieler Förde Gold erhalten. Die Jury lobte das hervorragend umgesetzte Konzept, bei dem „das futuristisch anmutende und doch sehr realistisch geratene Design den Anspruch an Nachhaltigkeit, Progressivität, User Experience und Wiedererkennbarkeit nachvollziehbar widerspiegelt. Ein faszinierender Ansatz, der das Bewusstsein für eine zeitgemäße ÖPNV-Mobilität konsequent in den maritimen Bereich erweitert.“
Das Projektteam überzeugte in der Wettbewerbsklasse „Excellence in Business to Business“ im Bereich „Aviation, Maritime & Railway Technologies“ mit ihrem Projekt. „CAPTN“ steht für Clean Autonomous Public Transport Network. Das bereits vielfach beachtete Projekt befasst sich mit der Entwicklung einer autonom fahrenden Fähre auf der Kieler Förde, die Teil einer neuen Mobilitätskette durch die Kombination sauberer Verkehrskonzepte in der Landeshauptstadt werden soll. Mit den beiden unterschiedlichen Konzepten „Floating Platform“ und „Passage“ wurden Leitmotive für intelligente Mobilität und ein neues Wahrzeichen für Kiel entwickelt.
Mehr als 640 Projekte wurden für den renommierten Preis des Rats für Formgebung eingereicht – 15 davon sind in 40 Kategorien mit Gold prämiert worden. Der „German Innovation Award“ wird einmal jährlich vom Rat für Formgebung verliehen. Ins Leben gerufen vom Deutschen Bundestag und gestiftet von der deutschen Industrie setzt sich der Rat für Formgebung für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen ein und zeichnet bereits seit 1953 in Wettbewerben Design-, Marken- und Innovationsleistungen von internationalem Rang aus – vom vielversprechenden Start-Up bis zur namhaften Marke.
Vincent Steinhart-Besser, Industriedesign-Student an der Muthesius Kunsthochschule, der nun mit seinem Kommilitonen Simeon Ortmüller stellvertretend für die gesamte CAPTN-Initiative im Berliner Futurium die Auszeichnung entgegengenommen hat, freut sich: „Dass unser Konzept mit Gold ausgezeichnet worden ist, freut uns besonders. Der überwältigende Zuspruch zeigt, wie relevant dieses Thema ist, und bestärkt uns darin, die Umsetzung unserer Vision weiter voranzutreiben.“
Wie es mit der autonomen Fähre nun weitergeht? Derzeit wird ein technischer Versuchsträger im Maßstab 1:1 gebaut, auf dem alle notwendigen Technologien für sauberen Antrieb und autonomes Fahren erprobt werden können. In ihrer von Professor Detlef Rhein betreuten Master-Thesis haben Simeon Ortmüller und Vincent Steinhart-Besser dafür bereits ein Konzept entwickelt, das gemeinsam mit der FuE-GmbH der Fachhochschule Kiel umgesetzt und von der Gebr-Friedrich-Werft in Friedrichsort gebaut wird.
Foto: Simeon Ortmüller (links) und Vincent Steinhart-Besser (Mitte) erhalten von Lutz Dietzold, Geschäftsführer des Rats für Formgebung, die Auszeichnung im Berliner Futurium. Foto: Vinh Tony Do/Rat für Formgebung