Herzlichen Glückwunsch: Neela Rensmann und Hannah Bethge, Studentinnen des Kommunikationsdesigns, erhalten den Jugendpreis der Sprache aUGUST*. Ausgeschrieben haben ihn das Literaturhaus Vorarlberg und die österreichische Stadt Hohenems zum zweiten Mal – in diesem Jahr für die beste animierte Textvisualisierung zum Thema Mehrsprachigkeit. „jetzt“ heißt der Beitrag, den Neela Rensmann (22) und Hannah Bethge (21) eigens für das junge Literaturformat entwickelt haben. Worum es darin geht? „Wir haben uns dem zwischenmenschlichen Prozess gewidmet, wenn man von fremd zu vertraut wechselt – mit all den Facetten, die dazwischenliegen. Gerade beim Kennenlernen durchläuft man verschiedene Stadien der Vertrautheit. Manchmal fühlt es sich an, als spräche man dieselben und doch verschiedene Sprachen – nicht nur in der Linguistik, sondern auch beispielsweise mit Körpersprache. Diese Mehrsprachigkeit in den Ausdrucksformen hat uns interessiert“, erklärt Neela Rensmann.
Ihre Textvisualisierung einer zwischenmenschlichen Episode dauert eine Minute und ist in Schwarz-Weiß gehalten. „Gestalterisch arbeiten wir mit verschiedenen Foto- und Videoaufnahmen aus unserem Alltag“, sagen die Studierenden. Auf schwarzem Grund ist weiße Schrift zu lesen, die von Hannah Steinhoff, einer gemeinsamen Freundin der beiden, vorgelesen wird. Textzeilen flackern, Sprache überlagert sich – so ist die Mehrsprachigkeit auf gleich mehreren Ebenen ins Video übertragen.
Die Jury, der Siljarosa Schletterer (Literaturhaus Vorarlberg), die Lyrikerin Safiye Can und Herwig Bauer (Geschäftsführer des Poolbar Festivals) angehören, lobte in ihrer Begründung: „Jetzt“ ist ein stimmungsvoller Text, der Mehrsprachigkeit nicht durch Fremdsprachen, sondern durch mehrere parallele Sprachebenen darstellt. Eine schöne, reduzierte Animation, die ein poetisches Tappen im Dunkeln vermittelt. Der Name des Literaturpreises aUGUST* geht zurück auf August Brentano, einen gebürtigen Hohenemser, der in die USA auswanderte und dort „Brentano’s“, New Yorks größte Buchhandelskette im 19. Jahrhundert, gründete, in der sich amerikanische Literaten wie Charles Dickens und Ralph Waldo Emerson begegneten.
Zur Preisverleihung sind Neela Rensmann und Hannah Bethge nun nach Hohenems gereist. Ein Preisgeld gibt es nicht – dafür aber eine Chance, der die beiden Studentinnen schon freudig entgegenblicken: „Wir dürfen im nächsten Frühjahr beim Poolbar Generator teilnehmen, dem Labor für Festivaldesign, das eine Plattform bietet für junge Talente aus Kunst, Design, Architektur, Sprache und IT -Talente. Darauf sind wir schon sehr gespannt!“