Schon die Einladung zum Design-Wettbewerb für die „Kieler Woche“ werten Grafikerinnen und Grafiker als Auszeichnung. Umso größer ist die Freude bei Lisa Semrau, Emily Steiner und Lea Kötting: Die drei Entwürfe der Kommunikationsdesign-Studentinnen haben es in die engere Auswahl im Wettbewerb geschafft. Was ihnen das bedeutet? „Als Designerin aus Kiel gehörte die Teilnahme zu meinen Lifegoals!“, sagt Lisa Semrau. „Mit der Kieler Woche verbinde ich die Erlebnisse als Kind: Schlammbaden auf der Krusenkoppel sowie Freizeitabenteuer an der Hörn, erste Konzerte, wilde und lange Nächte auf den Partymeilen.“
Das „Kieler-Woche“-Design prägt das Kieler Stadtbild in jedem Sommer für viele Wochen. Auch in diesem Jahr sind wieder Studierende der Muthesius Kunsthochschule zum Wettbewerb um das „Kieler-Woche“-Design eingeladen worden – dabei ist die Ausschreibung eigentlich nicht öffentlich. Das heißt: Nur ausgewählte, geladene Designerinnen und Designer dürfen daran teilnehmen. Im Studiengang Kommunikationsdesign sind die drei ausgewählten Entwürfe entstanden, die es in die engere Auswahl geschafft haben. Betreut haben sie Professorin Annette le Fort und Professor André Heers im Lehrgebiet Typografie und Buchgestaltung. Die Studierenden entwarfen nicht nur Plakatdesigns, sondern entwickelten ihre Gestaltung auch für T-Shirts, Flaschenetiketten, Krawatten, Autos, Socken, Jutebeutel, Anstecker und Kappen.
„Es ist toll, dass es auch Student*innen ermöglicht wird, bei dem Wettbewerb mitzumachen, da die Teilnahme sonst nur mit einer Einladung möglich ist“, sagt Emily Steiner. Im Anschluss an ihr abgeschlossenes Bachelorstudium in Kommunikationsdesign befindet sie sich jetzt im ersten Mastersemester im Lehrgebiet Interaktives Informationsdesign. Ihren Entwurf beschreibt die 22-jährige Neumünsteranerin so: „Mein Design war von dem strömenden Wasser, dem Trubel und der abendlichen Atmosphäre auf der Kieler Woche geprägt.“
Auch Lisa Semrau ist „sehr stolz, sowohl für die Muthesius Kunsthochschule als auch für meine Geburtsstadt Kiel antreten zu dürfen. Schon als kleines Mädchen haben mich die Designs auf dem kilometerweiten Banner am Wasser entlang sehr fasziniert“, sagt sie. Was hinter ihrer Gestaltung steckt? „Der Hintergrund zeigt das dynamische, belebte Event entlang der Kieler Förde. Für manche ist es eine Landkarte, für Kenner die Kieler Förde plus Umgebung und für wieder andere sind es Wind und Wasser, welches spritzt.“
Seit 1960 wird das Plakat der „Kieler Woche“ mithilfe eines geschlossenen Wettbewerbs ermittelt. Seit 1974 gehört bereits das stimmige Corporate Design zur Ausschreibung. Wer die Chance erhält, ein eigenes „Kieler-Woche“-Design zu entwickeln, entscheidet eine Jury anhand der anonymisierten Entwürfe. Ob also gerade ein Entwurf eines international erfolgreichen Designbüros oder eines und einer Studierenden auf dem Tisch liegt, bleibt zunächst geheim.
Die Entwürfe für das Design der „Kieler Woche“ 2024: Mit hellgrüner Schrift und nautischen Symbolen arbeitet Lisa Semrau (ganz link im Bild), Lea Kötting setzt auf einen violettfarbenen Schriftzug vor stilisierter Kiel-Karte (Entwurf in der Bildmitte). Emily Steiners Gestaltung erinnert an Wassertropfen (Entwurf rechts).
Einen Überblick über alle Plakatentwürfe des Designwettbewerbs zur Kieler Woche 2024 gibt es im Internet unter kieler-woche.de/design.
