
Internationales Symposium an der Muthesius Kunsthochschule Kiel: Die Muthesius Kunsthochschule lädt von Donnerstag, 23., bis Samstag, 25. Januar, zu einem dreitägigen internationalen Symposium ins Kesselhaus ein. Unter der Leitung von Prof. Dr. Christiane Kruse und Prof. Andreas Greiner sowie Dr. Hauke Ohls und Dr. Michael Klipphahn-Karge widmet sich die Veranstaltung dem globalen Extraktivismus in seinen verschiedenen Erscheinungsformen. Das Symposium untersucht, wie zeitgenössische Kunst auf die planetarische Krise und die fortschreitende Ausbeutung natürlicher Ressourcen reagiert.
In vier Sektionen diskutieren internationale Kunstwissenschaftler*innen, Künstler*innen und Expert*innen die kritischen und transformativen Potenziale künstlerischer Strategien und Aktionen zur Aufdeckung, Störung und Überwindung der ›Planetary Mine‹ – wie es Martín Arbeloda 2020 fasst – und des Data Mining: der Extraktivismen und ihren Verflechtungen mit Arbeit und Finanzen, Häfen, Banken, Fabriken und Technologiekonzernen.
Die Themenschwerpunkte umfassen künstlerische Interventionen im Braunkohletagebau, pluriversale Weltenentwürfe als Widerstand gegen Ausbeutung, die Auswirkungen extremer Klimaereignisse im Anthropozän sowie die neue Form des digitalen Extraktivismus durch Data Mining. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Verbindung zwischen traditionellem Ressourcenabbau und der massiven Datenaneignung für KI-Systeme.
Kunst reagiert auf die planetarisch-ökologische Krise unserer Gegenwart mit einer Vielzahl von Methoden und Arbeitsprozessen. Das Symposium „Extraktivismen: Erdausbeutung und Data Mining“ widmet sich einer Kunst und Kunsttheorie, die den globalen Extraktivismus mit handlungsbasierten oder störenden Aktionen sichtbar werden lässt und herausfordern will. Im Fokus steht eine extraktivistische Weltanschauung, die sich vor 500 Jahren ausbildete, durch koloniale und imperiale Hegemonien verfestigte und den globalen Kapitalismus, der die Moderne hervorbrachte, bis heute anheizt. Künstler*innen und Kunstkollektive arbeiten daran, die an der Ausbeutung der Erdoberfläche beteiligten Akteur*innen ausfindig zu machen, ihnen Widerstand zu leisten und alternative Handlungsweisen zu erproben. Ob neoliberale Finanzwirtschaft oder ›grüner‹ Kapitalismus: Die massive Aneignung natürlicher Ressourcen sowie auch produzierter Daten zum Trainieren von KI ist allgegenwärtig.
Weitere Informationen: das ausführliche Programm zum Download.
Termin: 23. – 25. Januar 2025
Ort: Kesselhaus der Muthesius Kunsthochschule, Legienstraße 35, Kiel
Veranstalter: Forum/IKDM und Medienkunst der Muthesius Kunsthochschule