MI 19.06.19 18.30 Uhr // Seminarraum Zentrum für Medien L.00.09 // Prof. Sachs

Für diesen epischen Meta-Science-Fiction-Film, in dem sowohl Zukunft als auch Gegenwart erdacht werden, taucht Hoolboom komplett in eine endlose Parade der Bilder ein, in ein großes Reich der verdrängten Ängste und Träume, in einen Ort, an dem man sich eine Zukunft vorstellt, die jedoch bereits vorhanden ist. – Chris Gehman

Sind die Bilder, die täglich auf uns einprasseln, Abbildungen der Realität – oder haben sie diese mittlerweile verdrängt? Mike Hoolboom illustriert seine Theorien in einer experimentelle Filmcollage mit zehn Kurzfilmen – meisterhaft und virtuos geschnitten, mit Material aus bekannten wie obskuren Hollywood-Filmen, um aus dem Kontrast zwischen Harmonie und Brüchen die Frage abzuleiten, ob sich die Menschen angesichts der allgegenwärtigen Bilderflut von diesen Bildern lösen können oder ob sie von ihnen vereinnahmt werden. Dabei macht der Künstler aus seinen Zweifeln bezüglich der Zukunftserwartungen der  Menschen keinen Hehl und zeichnet ein eher pessimistisches Bild. Es ist ein assoziationsgeladener Streifzug von Hollywood in die eigene Kindheit, von der möglichen Zukunft in die gegenwärtige Vergangenheit, von den fremden Bildern zu den eigenen – aber sind die fremden in der Erinnerung nicht schon längst zu den eigenen geworden?