SHIFTING SHORES – Fluktuierende Grenzen, Resilienz und Austauschprozesse. Studentischer Wettbewerb

Foto: Franziska Kocks

Studentischer Wettbewerb 
Der Wettbewerb ist offen für alle Fachbereiche der Muthesius Kunsthochschule (gerne auch interdisziplinär und/oder in Gruppenarbeit) und wird durchgeführt in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Kiel (Dezernat für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt)

Wir laden ein zur Infoveranstaltung am Donnerstag, den 28.1. um 16 Uhr per Zoom:

Meeting-ID: 856 7167 9726, Kenncode: 305781

Abgabe der Wettbewerbsbeiträge: 05.03.2021

per Email an mueffelmann@muthesius.de
Form: Präsentation pdf max. 10 Seiten (inkl. Konzept & Darstellung)

Kontext global
Uferzonen können angesichts der Veränderungsprozesse durch den Klimawandel und durch  urbane Transformationsprozesse zu entscheidenden Orten des gesellschaftlichen Wandels werden. An dieser prekären Schnittstelle von natürlichen und auch bewusst gestalteten Dynamiken wird sich die Zukunft unserer Gesellschaft und ihrer geopolitischen Ordnungen abzeichnen.

Zum einen sind die Uferzonen den Auswirkungen des Klimawandels wie z.B. Flut und Überschwemmung, Erosion und Übersäuerung besonders stark ausgesetzt, zum anderen wachsen die Küstenstädte auf Grund ihrer geografisch attraktiven Lage weltweit überdurchschnittlich schnell und erfahren somit einen großen Urbanisierungsdruck mit viel Baugeschehen und einem Zuwachs an Infrastrukturen etc.. Dabei nehmen gerade dort auch die sozialen Herausforderungen wie Segregation, Gentrifizierung und Migration zu.

Angesichts der Notwendigkeit auf diese ökologisch wie auch sozial bedingten Verschiebungsprozesse reagieren zu müssen, gilt es, die Herausforderungen und Potentiale gestalterischer Strategien für diese entscheidende Schnittstelle zwischen Stadt und Wasser auszuloten.

Kontext lokal
Als Hafenstadt ist Kiel gleichzeitig Teil des Ökosystems und des Wirtschaftsraumes der Ostsee. Als zweitgrößtes europäisches Binnenmeer, nach dem Mittelmeer, bildet sie mit der Förde eine maßgebliche Infrastruktur für die gesamte Stadt. Erst durch diese Lage war die für Kiel wirtschaftlich so bedeutende Entwicklung als Hafen- und Marinestadt möglich. Heute bringt die Lage an der Ostsee auch ökologische Herausforderungen mit sich. Das Ökosystem der Ostsee gerät in den letzten Jahren zunehmend unter Druck. Die Erwärmung, Versäuerung, Überdüngung und der Verlust von Sauerstoff erfolgte hier schneller und ausgeprägter als in anderen Meeren und so gilt die Ostsee bei Wissenschaftler*innen des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung in Kiel auch als Modellregion für globale Entwicklungen.

Die städtische Transformation Kiels in den kommenden Jahrzehnten mit einer Orientierung an den Entwicklungen anderer Hafenstädte wie Aarhus oder Kopenhagen, fordert ein gleichzeitiges Umdenken auf vielen Ebenen. Eine Neuorganisation des öffentlichen Raums, des Umgangs mit unserer Umwelt sowie der Infrastrukturen in Bezug auf wasserangrenzende Flächen sind dafür notwendig. Seitens der Stadtverwaltung wird daher ein weitreichendes Entwicklungskonzept für den Raum ‚Kiellinie und Düsternbrooker Fördehang‘ vorangetriebenen und parallel dazu in 2021 ein städtebaulicher Wettbewerb zur Ausgestaltung der Kiellinie (3,5 km) ausgelobt.

Die geplante Transformation und die Entwicklung der Innenstadt Kiels hin zum Wasser bietet enorme Potentiale. Hier kann ein nachhaltiger, vielfältiger und öffentlicher Raum entstehen, welcher, sofern sich die Entwicklung am Gemeinwohl orientiert, zur Stärkung von gesellschaftlichem Austausch und Teilhabe beitragen kann.

Die dabei auftretenden Flächen-Konkurrenzen gilt es gesellschaftlich neu zu verhandeln. Dafür ist ein breiter gesellschaftlicher Diskurs wichtig. Schaut man auf andere Städte am Wasser, sieht man: es gilt die verschiedenen Faktoren: wie die Wirtschaftskraft mit ihrer Infrastruktur Hafen, die nachhaltigen und ökologischen Notwendigkeiten und schließlich auch die Bedürfnisse der Stadtgesellschaft in vielfältigen Möglichkeitsräumen zu denken bzw. in Einklang zu bringen.

Aufgabenstellung
In dem oben beschriebenen Kontext wird in Kooperation mit der Stadtverwaltung Kiel ein studentischer Ideenwettbewerb ausgelobt. Dieser Ideenwettbewerb wird einem städtebaulichen Wettbewerb der Landeshauptstadt Kiel zur Kiellinie vorgeschaltet, der 2021 in die Ausschreibung gehen soll. Die Konzepte, Ideen und Entwürfe des studentischen Wettbewerbes sollen auf einen zukunftsweisenden Perspektivwechsel im Stadtplanungsprozess fokussieren und den Diskurs der unterschiedlichen Nutzerperspektiven anregen.

Ausgehend von den lokalen und globalen Herausforderungen gilt es Uferzonen als öffentliche Räume verstärkter Interaktionen im urbanen Gefüge neu zu denken. Gefragt sind Einreichungen aller Studienbereiche in Form von aktuellen oder bereits vorliegenden künstlerischen Gestaltungs- und Designkonzepten (Forschung, Prozess, künstlerische Strategie, Intervention, Spekulatives Design).

Das bedeutet, es können anregende Ideen und Konzepte in Form von Recherchen, räumlichen Interventionen und spekulativen Designentwürfen eingereicht werden, die zu einem lebendigen und zukunftsfähigen Diskurs und/oder den folgenden Fragen beitragen.

  • Wie stellen wir uns Gemeinwohl und Zugang zum Wasser vor? Wem gehören die Flächen und wie können sie genutzt werden?
  • Wie kann es gelingen, die Kieler Förde nicht als Element der Trennung, sondern als Element der Verbindung, Kommunikation und Interaktion zu verstehen?
  • Was ist eine nachhaltige Entwicklung im Sinne aller und wie wird sie attraktiv?
  • Wie könnte eine konkrete (situative) Ingebrauchnahme von Uferzonen aussehen?
  • Welche Wechselwirkungen, Möglichkeiten und Arten neuer Verantwortungen können sich aus der unmittelbaren Nachbarschaft von Nutzungen ergeben?
  • Welche besonderen, welche neu gedachten Orte und Zwischenräume braucht die Stadt der Zukunft?

Die von einer Fachjury ausgewählten Entwürfe werden im Kontext des städtebaulichen Wettbewerbs der Landeshauptstadt Kiel den teilnehmenden Architekturbüros als ergänzendes Material zur Verfügung gestellt bzw. ausgestellt und präsentiert.

Es werden Empfehlungen und konkrete Hilfestellungen für die Weiterentwicklung und Förderung der prämierten Projekte gegeben.
Dies bietet die Möglichkeit für einen fachlichen Austausch mit Stadtplanern und Architekten, aber auch für die Kommunikation mit der Kieler Bevölkerung zur Zukunft einer Stadt am Wasser.

 

Ansprechpersonen: 
für den Studienbereich Raumstrategien: Gastprof.in Frauke Gerstenberg,
für den Muthesius Transferpark: Anke Müffelmann

 

Nähere Infos hier:

Anke Müffelmann
Koordinatorin

Muthesius Transferpark
Grasweg 4-6
24118 Kiel

T 0162 245 83 98
mueffelmann@muthesius.de
transferpark.de

Datum: Donnerstag, 28.01.2021
Zeit: 16:00 – 17:45
28.01.2021

Im Fokus

Im Fokus

Übergeordnetes Ziel der Muthesius Kunsthochschule in Kiel ist es, durch künstlerisch-gestalterische Entwicklungs- und Forschungsvorhaben als Kristallisationspunkt für Arbeiten und geistige Auseinandersetzungen auf den Gebieten der Kunst, der Raumkonzeption und des Designs zu wirken. Die Muthesius Kunsthochschule in Kiel als einzige Kunsthochschule des Landes Schleswig-Holstein ist nicht nur ein Ort der Ermöglichung kulturell relevant werdender Biografien, sondern mit ihrem Projektstudium auch ein Ort besonderer Experimente und Realisierungen.
 Die Profile der Masterstudiengänge stellen teilweise in der Bundesrepublik einzigartige Studienangebote und Entwicklungsmöglichkeiten für Studierende dar.

„Im Zentrum der Muthesius Kunsthochschule steht die Kunst, das Künstlerische und das Gestalterische, das Schaffende und die Produktivität. Um diese Mitte bewegt sich auch das grundsätzliche Verhältnis von Theorie und Praxis. Dieses Wechselverhältnis ist ein permanenter Prozess, eine kreisende Bewegung um das von Kunst und Design ausgehaltene Zentrum. Es ist Freiraum nötig, um sich zu bewegen. Deshalb ist die erste Bedingung für Kunst und Design an unserer Hochschule Freiheit! Zum Studium an der Muthesius Kunsthochschule gehört der Wille, diese Freiheit zu nutzen, um zu einer ebenso kreativen wie produktiven Persönlichkeit heranzureifen. So können wir unseren Studierenden persönliche Biografien ermöglichen“, verspricht Präsident Dr. Arne Zerbst.

Rund 660 Studienplätze verteilen sich zurzeit auf die Studiengänge Freie Kunst, Freie Kunst Lehramt am Gymnasium, Raumstrategien, Kommunikationsdesign und Industriedesign.

FORSCHUNG UND PROJEKTE

Das Studium an der Muthesius Kunsthochschule ist projektorientiert. Studierende werden frühzeitig ermutigt, Erfahrungen mit realen Auftraggebern zu machen. Mit dem Zentrum für Medien wurde eine  interdisziplinär arbeitende Einrichtung geschaffen, die den Studierenden dabei helfen, ihre Projekte erfolgreich zu realisieren.
Durch die Teilnahme an Exzellenzclustern zählt die Muthesius Kunsthochschule zu jenen international sichtbaren und wettbewerbsfähigen Forschungseinrichtungen, die dazu beitragen, den Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken. Zahlreiche Kooperationspartner auf lokaler, nationaler wie internationaler Ebene schätzen an der Muthesius Kunsthochschule ihre interdisziplinäre Kursstruktur sowie das persönliche Klima mit Semesterstärken von maximal 20 Studierenden – eine hervorragende Basis für Diskurse mit Innovationspotential.

INTERNATIONALITÄT

Studierende und Lehrende setzen sich jedes Semester im Rahmen interdisziplinärer Workshop-Wochen und hochschulintern organisierter, öffentlicher Symposien mit nationalen und internationalen Positionen in Kunst und Design auseinander. Internationale Dozenten sind stets Bestandteil dieser Pflichtveranstaltungen. Aus über 30 Ländern der Welt kommen junge Menschen in Kiel zum Kunst- und Designstudium zusammen. Ihr Anteil an der Studierendenschaft beträgt 14 Prozent, Tendenz steigend. Damit liegt die Muthesius Kunsthochschule weit über dem Bundesdurchschnitt.

WEBLOGS DER LEHRGEBIETE

Um die Vielfalt der Muthesius Kunsthochschule darstellbar zu machen, gibt es neben den »offiziellen« Informationsseiten (die farbige Hälfte dieser Webseite) über 40 Weblogs (die weiße Hälfte dieser Webseite), die von den einzelnen Lehrgebieten selbst gepflegt aktualisiert werden.

Für ganz Eilige haben wir hier eine kurze Bookmarkliste zusammengestellt:
Das digitale Vorlesungsverzeichnis
Who is who an der Muthesius
-Personenverzeichnis
Medienformationen für die Presse
Die Termine der Mappenberatung

Bibliothek (Katalog und Öffnungszeiten)

 

SEMESTERZEITEN

Wintersemester 2023/24
Semesterzeitraum: 01.10.2023 – 31.03.2024
Vorlesungszeit: 23.10.2023 – 16.02.2024
(Unterrichtsfrei: 23.12.2023-7.1.2024)

Sommersemester 2024
Semesterzeitraum: 01.04.2024 – 30.09.2024
Vorlesungszeit: 02.04.2024 – 19.07.2024

Wintersemester 2024/2025
Semesterzeitraum: 01.10.2024 – 31.03.2025
Vorlesungszeit: 14.10.2024 – 14.02.2025
(Unterrichtsfrei 21.12.2024 – 06.01.2025)

Sommersemester 2025
Semesterzeitraum: 01.04.2025 – 30.09.2025
Vorlesungszeit: 14.04.2025 – 25.07.2025

 

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Die Muthesius Kunsthochschule tritt entschieden für die Anerkennung und Akzeptanz jeglicher Identitätskonzepte (LGBTQIA*) jenseits von binärer Geschlechterordnung und Heterosexualität ein.
(Bitte informieren Sie sich über die Gleichstellungsarbeit auf der Website der Kommission für Gleichstellung und Diversität: E-Mail: gleichstellungskommission@muthesius.de.)