Vortrag am 27.5: A Common Reality

A COMMON REALITY von Martina Metzner, Fotos M. Metzner: Jason Sellers und Bartning Archiv

Auf Einladung von Prof.in Annika Frye spricht Martina Metzner in ihrem Vortrag „A common reality“ am 27.5. per Zoom darüber  wie kollektive Formen in Design und Architektur die sozial-ökologische Transformation fördern können.
Beginn ist um 18.30h. Den Link zur Zoom-Veranstaltung gibt es auf Anfrage an frye@muthesius.de.

Für manche bietet die aktuelle Krise durch den Corona-Virus nur einen kleinen Vorgeschmack auf die Auswirkungen des Klimawandels, die wir peu à peu deutlicher werden zu spüren bekommen. Während die Listen der Todeszahlen bei Corona klare Ergebnisse zeigen, werden die negativen Folgen der Erderwärmung, des Ressourcenraubbaus und der Umweltverschmutzung durch den Menschen ein weitaus größeres Maß erlangen. Auch dagegen braucht es einen Impfstoff – und den möglichst bald: Wir müssen jetzt handeln, bevor es zu spät ist.

Bewegungen wie Fridays for Future machen es vor: Erst durch Partizipation und Engagement in einer Gemeinschaft bekommen Forderungen einen realen Impact. Durch Solidarität wachsen das Verstehen und die Einsicht in die globalen ökologischen Herausforderungen. Dies verstärkt die Aktionsbereitschaft. Kollektive sind wahre Changemaker für die sozial-ökologische Transformation. Mit welchen Formen reagieren Design und Architektur auf diese gemeinschaftlichen Strömungen? Welche fördern sie sogar? Wie sieht gleichberechtigtes, inklusives und diverses Design fürs Kollektiv aus? Welche Chancen stecken in partizipativen Ansätzen für die grüne Wende – nicht nur in Architektur, sondern auch im Design? Und schließlich: Wie wirkt sich digitale Vernetztheit und das Erleben als Weltgemeinschaft auf ökologische Ansätze in Design und Architektur aus?

Ausgehend von Konzepten der Solidargemeinschaft, den Commons und der Gemeinwohlökonomie werden Beispiele aus Architektur und Design in der jüngeren Vergangenheit bis heute beleuchtet, die diese Konzepte aufnehmen und umsetzen. Sei es die Reformbewegung mit der Künstler*innengruppe auf dem Monte Verità, den Anfängen der sozialen Moderne in Architektur und Design sowie deren Ausläufern in einer jungen Sozialdemokratie nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, die ihre Ausprägung in Siedlungskonzepten der Neuen Heimat fanden. Über die 1970er Jahre, in der die Wohngemeinschaft geboren wurde, bis in die heutige Zeit, in der wir auf Basis all dieser Erkenntnisse neue, freiere und heterogenere Gemeinschaftsformen finden, ohne die Fehler aus der Vergangenheit zu wiederholen.

Gefragt sind vor allem attraktivere Formen der Gemeinschaft, die auf Selbstbestimmung, Diversität und Nachhaltigkeit basieren. In Form von Sharing-Diensten, Cloud-Working und kollektive Formen des Zusammenlebens wie Clusterwohnen oder Genossenschaftsmodelle; von neu-gestalteten Orten des Common Interests, des öffentlichen Raumes wie Plätze und Straßen. An diesen Schnittstellen arbeiten Kollektive wie Assemble, Stadtlücken oder die Transition Towns, die im interdisziplinären Verbund und Orte, Räume, Objekte und Mittel für neue, heterogene Gemeinschaften schaffen. Diese Gruppen zeigen, dass sie nicht nur Verantwortung für die Gemeinschaft, sondern auch für die natürliche Umwelt übernehmen und so die sozial-ökologische Wende maßgeblich mitgestalten. Im besten Fall bildet sich daraus eine gemeinsame Identität – als Gegenpol zu Individualisierung-Tendenzen und als Antwort auf die allgegenwärtige Sinnsuche.

Fotos M. Metzner: Jason Sellers
Gruppe: Bartning Archiv

Martina Metzner hat Publizistik, Romanistik und Psychologie studiert und betrachtet Design und Architektur stets im soziologischen und interdisziplinären Kontext. Sie schreibt für diverse Zeitschriften, moderiert und konzipiert Veranstaltungen. Ihr Schwerpunkt liegt in der sozial-ökologischen Transformation in Design und Architektur.

13.05.2020

Im Fokus

Im Fokus

Übergeordnetes Ziel der Muthesius Kunsthochschule in Kiel ist es, durch künstlerisch-gestalterische Entwicklungs- und Forschungsvorhaben als Kristallisationspunkt für Arbeiten und geistige Auseinandersetzungen auf den Gebieten der Kunst, der Raumkonzeption und des Designs zu wirken. Die Muthesius Kunsthochschule in Kiel als einzige Kunsthochschule des Landes Schleswig-Holstein ist nicht nur ein Ort der Ermöglichung kulturell relevant werdender Biografien, sondern mit ihrem Projektstudium auch ein Ort besonderer Experimente und Realisierungen.
 Die Profile der Masterstudiengänge stellen teilweise in der Bundesrepublik einzigartige Studienangebote und Entwicklungsmöglichkeiten für Studierende dar.

„Im Zentrum der Muthesius Kunsthochschule steht die Kunst, das Künstlerische und das Gestalterische, das Schaffende und die Produktivität. Um diese Mitte bewegt sich auch das grundsätzliche Verhältnis von Theorie und Praxis. Dieses Wechselverhältnis ist ein permanenter Prozess, eine kreisende Bewegung um das von Kunst und Design ausgehaltene Zentrum. Es ist Freiraum nötig, um sich zu bewegen. Deshalb ist die erste Bedingung für Kunst und Design an unserer Hochschule Freiheit! Zum Studium an der Muthesius Kunsthochschule gehört der Wille, diese Freiheit zu nutzen, um zu einer ebenso kreativen wie produktiven Persönlichkeit heranzureifen. So können wir unseren Studierenden persönliche Biografien ermöglichen“, verspricht Präsident Dr. Arne Zerbst.

Rund 630 Studienplätze verteilen sich zurzeit auf die Studiengänge Freie Kunst, Freie Kunst Lehramt am Gymnasium, Raumstrategien, Kommunikationsdesign und Industriedesign.

FORSCHUNG UND PROJEKTE

Das Studium an der Muthesius Kunsthochschule ist projektorientiert. Studierende werden frühzeitig ermutigt, Erfahrungen mit realen Auftraggebern zu machen. Mit dem Zentrum für Medien wurde eine  interdisziplinär arbeitende Einrichtung geschaffen, die den Studierenden dabei helfen, ihre Projekte erfolgreich zu realisieren.
Durch die Teilnahme an Exzellenzclustern zählt die Muthesius Kunsthochschule zu jenen international sichtbaren und wettbewerbsfähigen Forschungseinrichtungen, die dazu beitragen, den Wissenschaftsstandort Deutschland nachhaltig zu stärken. Zahlreiche Kooperationspartner auf lokaler, nationaler wie internationaler Ebene schätzen an der Muthesius Kunsthochschule ihre interdisziplinäre Kursstruktur sowie das persönliche Klima mit Semesterstärken von maximal 20 Studierenden – eine hervorragende Basis für Diskurse mit Innovationspotential.

INTERNATIONALITÄT

Studierende und Lehrende setzen sich jedes Semester im Rahmen interdisziplinärer Workshop-Wochen und hochschulintern organisierter, öffentlicher Symposien mit nationalen und internationalen Positionen in Kunst und Design auseinander. Internationale Dozenten sind stets Bestandteil dieser Pflichtveranstaltungen. Aus über 30 Ländern der Welt kommen junge Menschen in Kiel zum Kunst- und Designstudium zusammen. Ihr Anteil an der Studierendenschaft beträgt 14 Prozent, Tendenz steigend. Damit liegt die Muthesius Kunsthochschule weit über dem Bundesdurchschnitt.

WEBLOGS DER LEHRGEBIETE

Um die Vielfalt der Muthesius Kunsthochschule darstellbar zu machen, gibt es neben den »offiziellen« Informationsseiten (die farbige Hälfte dieser Webseite) über 40 Weblogs (die weiße Hälfte dieser Webseite), die von den einzelnen Lehrgebieten selbst gepflegt aktualisiert werden.

Für ganz Eilige haben wir hier eine kurze Bookmarkliste zusammengestellt:
Das digitale Vorlesungsverzeichnis
Who is who an der Muthesius
-Personenverzeichnis
Medienformationen für die Presse
Die Termine der Mappenberatung

Bibliothek (Katalog und Öffnungszeiten)

 

SEMESTERZEITEN

Sommersemester 2024
Semesterzeitraum: 01.04.2024 – 30.09.2024
Vorlesungszeit: 02.04.2024 – 19.07.2024

Wintersemester 2024/2025
Semesterzeitraum: 01.10.2024 – 31.03.2025
Vorlesungszeit: 14.10.2024 – 14.02.2025
(Unterrichtsfrei 21.12.2024 – 06.01.2025)

Sommersemester 2025
Semesterzeitraum: 01.04.2025 – 30.09.2025
Vorlesungszeit: 14.04.2025 – 25.07.2025

 

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Die Muthesius Kunsthochschule tritt entschieden für die Anerkennung und Akzeptanz jeglicher Identitätskonzepte (LGBTQIA*) jenseits von binärer Geschlechterordnung und Heterosexualität ein.
(Bitte informieren Sie sich über die Gleichstellungsarbeit auf der Website der Kommission für Gleichstellung und Diversität: E-Mail: gleichstellungskommission@muthesius.de.)