Wie wollen wir in Zukunft arbeiten? Was bedeutet die neue digitale Mobilität, die unseren Wohnraum in einen Arbeitsraum verwandelt? Und was braucht der Küchentisch, damit er zum Schreibtisch werden kann? All diese Fragen stellen der Muthesius Transferpark und der Büroausstatter Hugo Hamann mit ihrem Wettbewerb „homeoffice21– zwischen Shelter, Atelier und Kapsel“. Studierende der Fachbereiche Raumstrategien und Industriedesign an der Muthesius Kunsthochschule haben gestalterische Antworten entwickelt.
Für gleich zwei erste Preise hat sich die Jury des Wettbewerbs nun entschieden: Gunnar Kähler erhält für seinen „folding desk“, einen klappbaren Schreibtisch, 5000 Euro Preisgeld. Seine Idee: Der Schreibtisch, in den ein Kabelmanagement und ein Beleuchtungssystem integriert sind, lässt sich mit wenigen Handgriffen platzsparend zusammenfalten und transportieren. „L.O.T.T.A“ heißt der Ansatz von Ankatrin Ostendorf und Yuanyuan Li, die ebenfalls mit 5000 Euro Preisgeld gewürdigt werden. Sie gestalten den öffentlichen Raum mithilfe flexibler Elemente in einen Multifunktionsraum, der individuelles und gemeinschaftliches Arbeiten mit Entspannung und Bewegungsmöglichkeiten kombiniert.
Dass alle Projekte die Jury beeindruckt haben, betont Michael Meuel, geschäftsführender Gesellschafter der Firmengruppe Hugo Hamann. Jan Drescher, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe, hat zum 125. Firmenjubiläum gemeinsam mit dem Muthesius Transferpark den mit 20.000 Euro dotierten Wettbewerb initiiert. „Uns ist wichtig, unser Netzwerk zu nutzen, um diese Projekte nach besten Kräften zu unterstützen. Die herausragenden Ideen dürfen nicht im Stadium eines Wettbewerbsbeitrages hängenbleiben“, sagte er und stellte in Aussicht, die Chancen erhöhen zu wollen, damit „diese Entwicklungen tatsächlich zur Marktreife zu tragen.“
Ganz unterschiedlich sind die Ideen der Studierenden: Louisa Pankow konzipierte ein Trainingssystem für den Büroarbeitsplatz namens „SPINE“, das Rückenbeschwerden entgegenwirken soll. Jette Sterling entwarf ein portables Büro mit dem Titel „Habitat – Office in the box“, mit deren Hilfe mobiles Arbeiten allerorts möglich ist, ohne dabei jedoch auf seine individuellen Arbeitsgeräte verzichten zu müssen. Nanyu Chen erstellte eine rein digitale Lösungsstrategie: den „Homeoffice Catalogue“, für den sie zunächst die Ökosysteme unserer Arbeitswelt analysierte, um sie mittels Virtual-Reality-Technologie auch im Homeoffice ermöglichen zu können.
Der Muthesius Transferpark ist das Kompetenzzentrum der Kunsthochschule. Er sorgt dafür, dass die Potenziale der Gestalterinnen und Gestalter auch außerhalb der Kunsthochschule wirken können, bietet ein Netzwerk für Kooperationen mit Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft.
- Noch bis zum 15. Dezember ist die Ausstellung „homeoffice 21“ mit ausgewählten Projekten für zukünftiges Leben und Arbeiten bei Hugo Hamann zu sehen: im ersten Obergeschoss, Droysenstraße 21, 24105 Kiel, montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr. Es gelten die bekannten Corona-Regelungen.