
„Wow! Nice! Mega“: Die Freude war groß bei Jonas Osterbrink, als er erfahren hat, dass sein Entwurf den zweiten Platz im Wettbewerb für das „Kieler-Woche“-Design belegt hat. „Ich habe mich sehr, sehr darüber gefreut und habe ganz tolles Feedback bekommen“, sagt der 24-jährige Masterstudent des Kommunikationsdesigns an der Muthesius Kunsthochschule.
Gemeinsam mit 16 weiteren Bachelor- und Masterstudierenden der Typografie bei Professor André Heers hat er einen Entwurf erarbeitet – nicht nur für ein Plakat, sondern auch für Strandkörbe, Fleecedecken, Krawatten, Flaschenetiketten und Anstecker, Schirmmützen und Jutebeutel. Aus all ihren Gestaltungen haben die Studierenden ihre Favoriten ausgewählt – und schließlich drei Entwürfe eingereicht: von Angelina Simon (mittleres Design), vom Duo Svea Schröder und Merle König (Design rechts im Bild) sowie von Jonas Osterbrink (Design links im Bild).
Dass sich die Studierenden am Wettbewerb für die „Kieler Woche“ beteiligten durften, ist etwas Besonderes, denn: Die Ausschreibung ist geschlossen, nur geladene Gäste werden dafür angefragt. Und die sind allesamt international renommierte Designer*innen – wie das Gewinner-Team um Johanna Siebein und Dirk Laucke (Berlin) oder Sandra Doeller (Frankfurt am Main), Yannick Nuss (Köln), Erich Brechbühl (Luzern) und Martyna Wedzicka-Obuchowicz (Gdansk), die jeweils bis zu drei Entwürfe abgeben dürfen. Aus 15 Entwürfen hat die Jury in diesem Jahr das Gewinnermotiv ausgewählt.
„Dabei sein zu können, ist für uns eine sehr große Ehre. Von anderen Designerinnen und Designern, die mit uns am Wettbewerb teilgenommen haben, stehen bei mir Bücher im Regal, weil sie Vorbilder für mich sind“, sagt Jonas Osterbrink. Geplant ist, dass die Muthesius Kunsthochschule sich ab sofort in jedem Jahr am Designwettbewerb beteiligen wird. „Für unsere Studierenden ist das eine einmalige Chance“, sagt Professor André Heers, der den Wettbewerb im Kommunikationsdesign begleitet.
Was der Jury am Entwurf von Jonas Osterbrink gefallen hat? Sein Design besteche nicht nur dadurch, dass er geschickt aus der zugrundeliegenden Schrift eine Klammer zur Welle umdeutet. Sondern auch durch „den Farbverlauf als spielerischen, emotionalen Moment“. Lediglich im Hinblick auf die vielen Anwendungen des Designs ist Jonas‘ Entwurf „als etwas zu statisch und zu ruhig“ empfunden worden.
Seit 1960 wird das Plakat der „Kieler Woche“ mithilfe solch eines geschlossenen Wettbewerbs ermittelt. Seit 1974 gehört bereits das stimmige Corporate Design zur Ausschreibung. Wer die Chance erhält, ein eigenes Kieler-Woche-Design zu entwickeln, entscheidet eine Jury anhand der anonymisierten Entwürfe. Ob also gerade ein Entwurf eines international erfolgreichen Designbüros oder eines und einer Studierenden auf dem Tisch liegt, bleibt zunächst geheim.
- Noch bis Montag, 26. September, sind die für 2023 eingereichten Entwürfe in einer öffentlichen Ausstellung im Eingangsbereich des Kieler Rathauses, Fleethörn 9, zu sehen. Einen Überblick über alle Plakatentwürfe des Designwettbewerbs zur Kieler Woche 2023 gibt es im Internet unter kieler-woche.de/design.