Erstmals hat die Muthesius Kunsthochschule am Donnerstag, 30. November, die mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Arthur-Petersen-Preise vergeben. Die Stipendienjury der Kunsthochschule hat aus den Bewerbungen für jeden Studiengang eine besondere Master-Abschlussarbeit ausgewählt, die im spce | Muthesius bis zum 13. Januar präsentiert werden und mit jeweils 2.500 Euro Preisgeld prämiert worden sind.
Preisträger im Studiengang Freie Kunst ist Elkin Salamanca. Der 1995 in Bogotá geborene Künstler hat bereits in Kolumbien und Mexiko Kunst studiert, ehe er 2023 seinen Master in der Grafikklasse der Muthesius Kunsthochschule absolviert hat. In seiner Arbeit „Überlegungen zur Selbstabsorbtion unter Verwendung des Eis als Metapher“ hat Elkin Salamanca Gedanken über Isolation, Zerbrechlichkeit und Schmerz zusammengetragen.
Im Studiengang Kommunikationsdesign hat Louise Preuß die Auszeichnung erhalten: Die 1996 in Lübeck geborene Absolventin hat die Schwerpunkte Sprache und Gestalt sowie Philosophie gewählt und sich in ihrer Masterarbeit „(nicht)(schreiben)“ mit verschiedenen Ausdrucksformen befasst. Weil ihr die Antworten auf zentrale Fragen aus Hélène Cixous‘ Text „Weiblichkeit in der Schrift“ unmöglich schienen, hat sie alternative Möglichkeiten der Äußerung erprobt, um auf ein Arbeiten ohne Ziel, eine Forschung ohne Fragestellung zu reagieren. Aus ihren Versuchen sind zwei eigene Texte entstanden.
Den Arthur-Petersen-Preis hat im Studiengang Industriedesign Meret Oppermann erhalten. Die 1994 in Hamburg geborene Designerin hat ihr an der Bauhaus Universität Weimar begonnenes Studium in Kiel fortgesetzt, wo sie den Master im Studienschwerpunkt Medical Design absolviert hat. Ihr Thesis-Projekt „ORMO“ befasst sich mit oral motor skills, dem Training der Mundmuskulatur. Dazu hat Meret Oppermann einen Joystick für die Zunge entwickelt, der die Mundmotorik trainiert und bei Kindern sowie Erwachsenen Sprach- und Schluckdefizite beheben kann.
Im Studiengang Raumstrategien wurde Neele Marie Denker ausgezeichnet: Die 1993 in Kiel geborene Kuratorin hat sich in ihrer Masterarbeit mit dem Thema „Gastfreundschaft als (post)kuratorische Praxis“ beschäftigt. Der praktische Teil „Be my guest – or would you like to be the host“ umfasst eine kuratierte Infrastruktur, deren Ziel es ist, Menschen in kuratorischen Situationen zusammenzuführen, bestehende Diskurse zu hinterfragen und etablierte Strukturen neu zu verhandeln.
„Es freut mich außerordentlich, dass wir herausragende Talente dank der großzügigen Förderung der Arthur-Petersen-Stiftung würdigen können“, sagt Dr. Arne Zerbst, Präsident der Muthesius Kunsthochschule. Die Auszeichnung ist von Arne Zerbst mit der Arthur-Petersen-Stiftung initiiert worden; der Zweck der Stiftung besteht darin, Kunst und Kultur zu fördern, indem sie Studierende der einzigen Kunsthochschule Schleswig-Holsteins unterstützt.
Besondere Veranstaltungen während der Ausstellung:
- Kollektives Lesen mit Louise Preuß aus Texten von Hélène Cixous: am 7., 16. und 19. Dezember, 12. Januar, jeweils 18 – 19 Uhr
- Öffentliche Führung mit Kurator Sven Christian Schuch: am Donnerstag, 7. Dezember, 17 Uhr
- Artist Talk der Preisträger*innen Neele Marie Denker und Elkin Salamanca mit Sven Christian Schuch, Künstlerischer Leiter des spce | Muthesius: am Donnerstag, 11. Januar, 17 Uhr
- Öffentliche Führung mit dem studentischen Vermittlungsteam: am Samstag, 13. Januar, 15 Uhr
Die Ausstellung mit den vier Arbeiten der Preisträger*innen ist bis 13. Januar (geschlossen vom 22. Dezember bis 6. Januar) zu sehen: mittwochs bis samstags von 14 bis 18 Uhr im spce | Muthesius, Andreas-Gayk-Straße 7-11, Kiel.
Weitere Informationen über die Ausstellung: https://www.spce.sh/de/events/arthur-petersen-preis
Weitere Informationen über die Arthur-Petersen-Stiftung: