Großer Erfolg für Meret Oppermann: Die Absolventin des Master-Studiengangs Medical Design hat mit ihrem Thesis-Projekt „ORMO (Oral Motor Skills)“ den ersten Platz beim Mia-Seeger-Preis belegt. Die Auszeichnung ist mit 3.000 Euro dotiert. „ORMO“, das sie im Wintersemester 2022/23 bei Prof. Detlef Rhein entwickelte, hilft sprachlich beeinträchtigten Personen dabei, ihre Sprach- und Schluckdefizite auszugleichen. Ergänzend zur Sprachtherapie soll der von Meret entwickelte Joystick für die Zunge eingesetzt werden, um die Mund- und Lippen- sowie Zungenmuskulatur zu stärken.
Meret Oppermann: „Eine große Ehre für mich“
„Den Mia-Seeger-Preis zu erhalten, ist eine große Ehre für mich“, sagt Meret Oppermann. „Dieser Preis hat mich während meines gesamten Studiums begleitet und mir Projekte gezeigt, die ich stets als Vorbilder für hohe gestalterische Qualität und gesellschaftliche Relevanz betrachtet habe.“ Die Verleihung in Stuttgart sei „eine wunderbare Veranstaltung“ gewesen, „bei der ich die Möglichkeit hatte, viele spannende neue Kontakte zu knüpfen und mich mit Fachleuten und Gleichgesinnten auszutauschen. Dieser Preis bedeutet für mich auch eine besondere Bestätigung meiner Arbeit und motiviert mich, auch weiterhin an Projekten zu arbeiten, die einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben könnten.
Jury lobt „gewissenhafte Bearbeitungstiefe“
Der Jury des Mia-Seeger-Preises gefällt an Merets Projekt die „ebenso spielerische wie auch ernsthaft durchdachte Methode zur Unterstützung der gezielten Sprachtherapie. Ihre Ausarbeitung, vom Storyboard über ergonomische Studien, bis hin zur Patentprüfung dokumentiert die gewissenhafte Bearbeitungstiefe.“ Ausgewählt hat die Jury die Siegerprojekte aus 128 Einreichungen, mit denen sich Studierende von 38 Hochschulen beworben haben.
Auszeichnung stellt Projekt einer größeren Öffentlichkeit vor
Für „Ormo“ bietet die Auszeichnung eine großartige Gelegenheit, eine größere Öffentlichkeit zu erreichen. „Sie bietet mir die Chance, das Projekt einem Fachpublikum näherzubringen, das potenziell großes Interesse an ORMO und seiner möglichen Wirkung im Bereich der Logopädie haben könnte. Ich bin davon überzeugt, dass ORMO die logopädische Therapie für viele Menschen verbessern und dazu beitragen kann, die Mundmotorik spielerisch und effektiv zu fördern. Es ist inspirierend zu denken, dass dieses Projekt irgendwann über den Prototyp hinauswachsen und vielen Menschen im Alltag helfen könnte.“
2023 erhielt Meret Oppermann den Arthur-Petersen-Preis
Meret Oppermann hat nach ihrem Bachelorstudium an der Bauhaus-Universität Weimar von 2017 bis 2023 an der Muthesius Kunsthochschule Industriedesign und im Master-Schwerpunkt Medical Design studiert. Für „Ormo“ ist sie im November 2023 mit dem Arthur-Petersen-Preis der Muthesius Kunsthochschule ausgezeichnet worden. Sie lebt in Kiel und arbeitet seit einem Jahr bei UXMA als UX/UI Designerin. „UXMA bietet mir die Möglichkeit, kreative Ideen mit einer klaren Funktionalität zu verbinden und so Lösungen für echte Probleme zu entwickeln. Diese Erfahrungen helfen mir, mein Verständnis von User Experience und Interface Design zu vertiefen, und ich habe das große Glück, mit einem inspirierenden Team zusammenzuarbeiten“, sagt Meret.
Mia-Seeger-Preis wird jährlich in Stuttgart verliehen
Der Mia-Seeger-Preis wird jährlich von der Mia-Seeger-Stiftung verliehen. Die in Stuttgart ansässige Mia-Seeger-Stiftung lädt junge Designerinnen und Designer deutscher Hochschulen in dem Wettbewerb dazu ein, ihre Semester- oder Abschlussarbeiten im Bereich Social Design einzureichen. Der Preis erinnert an die Designtheoretikerin und Ausstellungsmacherin Maria Margarete „Mia“ Seeger, die von 1903 bis 1991 lebte. Sie arbeitete für den Deutschen Werkbund und war mit bedeutenden Vertretern des modernen Designs wie Ludwig Mies van der Rohe, Marcel Breuer oder Walter Gropius freundschaftlich verbunden.
Bildunterschrift: Meret Oppermann (Mitte) erhält die Auszeichnung von Brigitte Thamm, der Vorstandsvorsitzenden der Mia-Seeger-Stiftung, und Stefan Lippert, dem Geschäftsführer der Stiftung im Stuttgarter Haus der Wirtschaft. / Gruppenfoto mit allen Preisträger*innen. Fotos: Benjamin Stollenberg