
Herzlichen Glückwunsch: Şeyda Okumuş hat beim Filmfest SH den „Nichtsilbernen Hering“ gewonnen. Ausgezeichnet wird sie mit dem Nachwuchs-Filmpreis für ihre filmische Arbeit „19 GRAD“; die Jury würdigt ihre „bemerkenswert künstlerische Reife“. Lobend erwähnt wird außerdem der Film „Portal Part 2“ von Waldemar Bauer, der ebenfalls im Schwerpunkt Time-Based Media an der Muthesius Kunsthochschule studiert.
Bereits zum sechsten Mal hat die Klasse für Time-Based Media von Professorin Annika Larsson ihr Schaffen beim Filmfest SH gezeigt. Zwei künstlerische Arbeiten sind bei der Preisverleihung des Filmfests in der Kieler Pumpe nun besonders gewürdigt worden.
Şeyda Okumuş erforscht in ihrem Experimentalfilm „19 GRAD“ Angst, Verzweiflung und Selbstzerstörung durch Sprache, Licht und Performance. Die 1996 geborene Medien- und Performancekünstlerin aus Kiel studiert an der Muthesius Kunsthochschule und an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel derzeit Kunst und Philosophie auf Lehramt. Ihr Schwerpunkt liegt auf Film und Performance. Ihren Film beschreibt die Jury, bestehend aus Dr. Susanne Schwertfeger, Pola Rader und Christian Mertens, als „kohärentes Gesamterlebnis“: „Minimalistische, aber präzise Kameraarbeit mit wohlüberlegten Einstellungen, nuancierte Lichtgestaltung und der Rhythmus des Schnitts zeugen von souveränem Verständnis filmischer Mittel.“ Besonders hervorzuheben seien der Einsatz von Ton und Text, der sowohl gesprochenes als auch geschriebenes Wort wirkungsvoll in das Gesamtkonzept integriert und so zusätzliche Bedeutungsebenen eröffnet. Der „Nichtsilberne Hering“ ist mit 300 Euro dotiert.
Lob gibt es von der Jury auch für Waldemar Bauer: „Portal Part 2“ heißt seine eingereichte Arbeit, die ehrenvoll erwähnt wird. Beeindruckt habe die Jury an dem Material „die Einbettung von Found-Footage-Elementen in eine Kaleidoskop-artige Grundform sowie der händisch erzeugt wirkende Rhythmus. Hier zeigt sich eine fundierte Auseinandersetzung mit einer wichtigen Tradition der experimentellen Filmkunst und in seiner scheinbaren Einfachheit liegt eine bemerkenswerte Komplexität.“
Der Nichtsilberne Hering ist der Jahrespreis für eine filmische Arbeit der Muthesius Kunsthochschule. Der Preis wird von der Hochschule gestiftet und während des Filmfests SH verliehen. Teilgenommen am Wettbewerb haben neben Şeyda Okumuş und Waldemar Bauer in diesem Jahr Jieon Sun mit dem Film „Wishing on the water“, Tade Albertsen & Vanessa von Appen mit „Penumbra“, Linh Nguyễn mit „How to use rice properly“ und Jongeun Han mit „Überleben in Deutschland“.
Weitere Informationen zu den Preisträger*innen des Filmfests SH.
Fotos: Eva Biederbeck