Im Fokus der Ausstellung steht die Druckgrafik. Seit März 2018 gehören die künstlerischen Drucktechniken zum immateriellen Kulturerbe. Im heutigen Digitalen Zeitalter haben die traditionellen druckgrafischen Verfahren ihren Relevanz als reine Reproduktionsmittel teilweise verloren. Hingegen hat ihr künstlerischer Wert bei vielen Künstler eine besondere Resonanz gefunden. Diese Tendenz zeigen die Arbeiten von Julienne Jattiot, die sich fast ausschließlich mit Druckgrafik beschäftigt. Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf die drei großen traditionellen Druckverfahren: Hochdruck (Holzschnitt, Linolschnitt, Buchdruck), Tiefdruck (Radierung) und Flachdruck (Lithographie). Dazu kommt noch der Durchdruck (Siebdruck). Jedes Verfahren ist für die Künstlerin ein besonderes Werkzeug, das verschiedene Qualitäten anbietet und gezielt für unterschiedliche Ansätze benutzt wird. Jedes Verfahren bietet schon für sich eine unerschöpfliche Vielfalt an Möglichkeiten, die noch wachsen, wenn man sie kombiniert.
In Frankreich geboren, lebt und arbeitet Julienne Jattiot heutzutage zwischen Berlin (Jott P. M. Siebdruckwerkstatt), Leipzig (atelier carpe plumbum) und Zeitz. Sie hat an der Kunsthochschule Berlin Weißensee studiert und beschäftigt sich hauptsächlich mit der Druckgrafik. Ihre Arbeiten wurzeln oft in alten traditionellen Formen der Kunstgeschichte, aber in einer ganz zeitgenössischen Art, die die Codes der heutigen Gesellschaft hinterfragt. Intensiv farbig, oft bissig und satirisch, sind dennoch einige Arbeiten reine Farb- und Formspiele. Die Drucke sind generell in sehr kleinen Auflagen produziert: vom Unikat bis zur 20er Auflage.
Seit 2011 hat Julienne Jattiot ihre druckgrafischen Arbeiten in nationalen und internationalen Ausstellungen gezeigt: Solo- oder Gruppenausstellung, sowie mit dem Kollektiv La Société Savante, das sie 2011 mit drei weiteren Künstler gegründet hat.
Seit 2008 leitet sie Workshops im Bereich Hochdruck in verschiedenen Hochschulen (Kunsthochschule-Berlin Weißensee, Humboldt-Universität zu Berlin, Muthesius Kunsthochschule Kiel, Akademie der Bildenden Künste Nürnberg).
2014 gründete sie mit zwei weiteren Künstler die Künstler-Atelier/Druckwerkstatt Jott P.M. in Berlin.
Seit 2016 arbeitet sie mit Thomas Siemon im atelier carpe plumbum in Leipzig.
Am 3.06. findet um 18 Uhr im Rahmen der Corona Maßnahmen die Eröffnung vor der Tür des Kunstraumes statt.
Geplante Öffnungszeiten im Rahmen der Hygienemaßnahmen
Donnerstag + Freitag jeweils von 16-18 Uhr
Einen Online- Katalog finden Sie unter www.kunstraum-b.de
Ort: Kunstraum B; Wilhelminenstraße 35 (Ecke Legienstraße), 24103 Kiel
Datum: Donnerstag, 03.06.2021 – Freitag, 25.06.2021
Zeit: Ganztägig