Vortrag // 28. Mai 2019 // um 20:00 Uhr // im Kesselhaus der muthesius Kunsthochschule

Barbara Vinken – Nichts als ein Stück Stoff? Der Kopftuchstreit

Kein Stück Stoff hat in den vergangenen Jahren so viel Staub aufgewirbelt wie das islamische Kopftuch. Was steht eigentlich auf dem Spiel?

Prof. Dr. Barbara Vinken, Ph.D.:

Barbara Vinken ist seit 2004 Inhaberin des Lehrstuhls für Romanische Philologie und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Sie wurde 1989 an der Universität Konstanz mit einer Dissertation über den Begriff der Neugierde im Roman des 18. Jahrhunderts promoviert und schloss daran 1991 an der Yale University, New Haven, eine zweite Promotion zum amerikanischen Ph.D. an über den Ursprung der Ästhetik im französischen 17. Jahrhundert.
1996 habilitierte sie sich an der Universität Jena über die Rom-Literatur der Renaissance. Bevor sie an die LMU München berufen wurde, hatte sie die romanistischen Lehrstühle der Universitäten Hamburg und Zürich inne. Als Gastprofessorin lehrte sie unter anderem an der Humboldt-Universität und der Freien Universität in Berlin, an der École des Hautes Études en Sciences Sociales und der École Normale Supérieure in Paris, sowie in den Vereinigten Staaten an der New York University, Johns Hopkins University, der University of Chicago und Dartmouth. 2016/17 war Barbara Vinken Fellow des Wissenschaftskollegs in Berlin.
Unter ihren zahlreichen Fach-Monographien zur Literaturwissenschaft, insbesondere des Französischen und Italienischen, die von Dante bis Claude Simon die gesamte Breite der historischen Philologien behandeln, ist die durchgehende Beschäftigung mit dem Werk Gustave Flauberts hervor zu heben, darunter maßgeblich Flaubert: Durchkreuzte Moderne(2009; amerikanische Übersetzung 2015); sie ist Co-Direktorin des Pariser Centre Flaubert.
Außerdem ist Barbara Vinken einem breiteren Publikum als Autorin und Publizistin von weithin beachteten Initiativen zu einer neuen Geschlechterpolitik bekannt (alle in mehrfachen Auflagen), angefangen mit Mode nach der Mode (1991), Dekonstruktiver Feminismus (1992) und Die deutsche Mutter: Der lange Schatten eines Mythos (2001), gefolgt von Bestien: Kleist und die Deutschen (2011), Angezogen: Das Geheimnis der Mode (2013), und der erschöpfend kommentierten Anthologie Die Blumen der Mode. Klassische und neue Texte zur Philosophie der Mode (2016).
Barbara Vinken schreibt regelmäßig für Die Zeit, Süddeutsche Zeitung, Neue Zürcher Zeitungund Harper’s Bazaar. Sie ist ständiges Mitglied der Talkrunde in der 3sat Sendung „Buchzeit“ und betreibt die Mode-Kolumne „Stilfältig“ für Radio Bremen. Webadresse: www.barbaravinken.de