
Herzlichen Glückwunsch: „Abacus“, ein Projekt aus dem Industriedesign der Muthesius Kunsthochschule, hat es unter die zehn Finalisten bei der „Future Mobility Competition“ geschafft. Damit kürt das weltweit einflussreichste Magazin für Architektur, Interior und Design eine innovative Idee von Lea Haats, Konstantin Wolf und Erik Mantz-Hansen für ländliche Mobilität. Entstanden ist sie in dem kooperativen Projekt „Walk the Line“ zwischen den Studiengängen Raumstrategien und Medical Design mit den Professoren Christian Teckert, Manfred Schulz und Detlef Rhein.
Worum es geht?
„Uns ist bei der Recherche eine Diskrepanz von hohem Mobilitätsbedarf und unterentwickelten öffentlichen Verkehrsmitteln auf dem Land aufgefallen. Stillgelegte Schienen mit einem neuen Konzept wiederzubeleben, ist der Kern des Projektes. Das Prinzip selbst wurde von der damals fahrenden Schmalspurbahn inspiriert, die die Orte Bad Segeberg und Groß Rönnau miteinander verband. Nach Augenzeugen fuhr diese so langsam, dass man auch einfach während der Fahrt auf- und abspringen konnte. Dieses Fahrgefühl selbst wurde dann das zentrale Thema unserer Arbeit, danach richtete sich auch die Gestaltung“, erklärt Konstantin Wolf.
Was den Studierenden die Auszeichnung bedeutet?
„Wir haben uns bei der Gestaltung von Abacus bewusst nicht von Regularien einschränken lassen und daher eine radikalere Produktarchitektur gewählt. Es ist eine Vision für die ländliche Mobilität der Zukunft mit einer Wertvorstellung, die auch Normen brechen und neue Impulse setzen soll. Daher freut es uns besonders, dass dieses Potenzial von der Jury gesehen wurde.“
Was die drei Studierenden gelernt haben?
„Dass es sich lohnt, während des gesamten Entwurfs eine Fokussierung auf einen spezifischen und regionalen Fall zu haben. Wir haben uns die historische Trasse zwischen Groß Rönnau und Bad Segeberg im Detail angesehen, um sie mehrschichtig zu verstehen und waren dementsprechend oft vor Ort. Gemeinsam mit den historischen Beschreibungen der Augenzeugen konnten wir ein Thema und auch ein Konzept gestalten, das durch eine klassisch generische Recherche so nicht entstanden wäre. Heute bekommen wir zwar viel Feedback, dass diese Art der Fortbewegung auch an allen möglichen Orten genauso funktionieren würde, ihren Ursprung hat sie aber dennoch an diesen einen speziellen Ort.“
Was sie sich wünschen?
„Mit der großen Aufmerksamkeit ist unser größter Wunsch schon in Erfüllung gegangen. Immerhin können wir so unsere Idee von moderner Mobilität toll kommunizieren. Ein nächster großer Schritt wäre natürlich, gemeinsam mit einem Partner an einer Weiterführung der Arbeit zu denken.“