Aussichten auf ein Meeresrauschen
Die Ausstellungseröffnung ist am Freitag, den 5. Juni ab 19:00.
Öffnungszeiten:
Di, Mi, Fr: 10 – 17 Uhr
Donnerstag: 10 – 19 Uhr
Sa, So: 11 – 17 Uhr
MD: Für mich ist die Arbeit einsam, an Hoffnungen geknüpft, ein bisschen isoliert irgendwie und sie beschreibt kritisch die Geselschaftsentwicklung in deinen Augen. Für mich ist die Arbeit eher nicht ‚yeah‘, sondern so einsamisoliert eher.
RF: Ok. Also… ich schreibe ja eh schon: Sie bricht mit dem Romantischen. Kitsch wird cool. Ich könnte also noch so etwas schreiben wie: Gleichzeitig blickt sie auf ein hoffnungsvolles Einsamsein.
MD: Naja, um ehrlich zu sein, für mich ist das eher eine enttäuschte Hoffnung, eine Hoffnung in der Vergangenheit eher. Ich hab eher diese Assoziation: Jemand auf einem einsamen Planeten, gaaanz alleine, blickt auf den Horizont und in seiner Erinnerung ist der bunt und farbenfroh und alles Mögliche und das hat sich einfach alles so gekehrt, dass es einfach nur noch graue Linien sind. Und früher konnte er irgendwie in die Zukunft blicken, oder Vorhersagen treffen und das ist jetzt einfach nur… die Vorhersage… ist quasi genau das Gleiche wie die Realität jetzt schon ist, nur umgedreht.
RF: Ich finde auch sie hat was sehr Weltraumartiges! Ich finde auch sie hat dieses Teleskopartige, aber nicht so, als würden wir von der Erde blicken, sondern als wären wir schon längst woanders, die Erde gibt’s schon gar nicht mehr!
MD: Vom Mond eher… vom Mond blicken! Als wäre jemand auf dem Mond vergessen worden… ein einsames Kind!
RF: Mhmh. Hör mal, am Anfang schreibe ich: Die Installation NO SIGNAL von Romina Farkas lotet minimalistisch die Weiten eines Horizonts und damit verbundene Assoziationen aus.
MD: Ja… ok?!
RF: Und findest du denn „Aussichten auf ein Meeresrauschen“ passt gut zur Arbeit?
MD: Jaja!
RF: Was meinst du eigentlich mit „die Vorhersage ist genauso wie jetzt schon, nur umgedreht“?
MD: Also: Dieses kleine Mädchen… steckt in dieser grauweißen, kalten Welt…
RF: Ich?
MD: … in dieser kalten, einsamen Welt. Und es blickt in die Kristallkugel, und früher hat ihr die Kristallkugel mal die Hoffnungen gezeigt. Und sie blickt voller Hoffnungen, oder vielleicht auch mit ein bisschen Angst, in die Kugel und sucht eine Veränderung… und sucht eine Vision… oder… etwas, woran sie Hoffnungen /
RF: Ja, auf der Suche nach einer Vision. Das finde ich gut. Auf der Suche nach einer Illusion.
MD: Ja, also … auf der Suche nach etwas, woran sie ihre Hoffnungen knüpfen kann. Aber alles, was ihr diese Vision zeigt, ist die gleiche Welt, in der sie jetzt schon lebt, nur umgekehrt. Also eigentlich eine enttäuschte Hoffnung. Nicht nur eine enttäuschte Hoffnung, sondern eigentlich eine nicht gebotene Hoffnung.
RF: Aber im Pressetext finde ich sollte nicht auf die Kristallkugel aufmerksam gemacht werden. Ich finde es blöd, wenn die da genannt wird.
MD: Ja, finde ich auch.
RF: Vielleicht greife ich einfach ein paar Stichwörter aus unserem Gespräch raus und schicke die dann einfach so den Kielern…
MD: Ja, ganz freiassoziative Worte.
RF: Oder ich schick ihnen alles einfach so.
Ort: Prima Kunst Container an der Stadtgalerie; Andreas-Gayk-Straße 31, Kiel
Datum: Samstag, 06.06.2015 – Sonntag, 06.09.2015
Zeit: 19:00 – 19:00